Vakuumieren

Vakuumierer sind eine tolle Erfindung, ich habe inzwischen mehrere Segler getroffen, die erfolgreich damit arbeiten. Wir haben leider (noch) keinen, häufig kann man sich aber entsprechende Lebensmittel an den Theken vakuumieren lassen. Ab Karibik wird das allerdings schwierig.

Vakuumieren lässt sich eigentlich alles, wobei hier definitiv die Qualität der Folie ausschlaggebend ist, sowie die das erreichte Vakuum. Wurst, Fleisch und Käse halten zum Teil wochenlang. Wir haben noch Würste und Käse von den Kanaren ungekühlt mehrere Wochen lang in der Karibik genießen können. Der Zustand war einwandfrei. Hülsenfrüchte und evtl. Zucker und Mehl oder ähnliches lassen sich ebenfalls wunderbar portionsweise einschweißen. Sollten die Lebensmittel von Schädlingen befallen sein, besteht zumindest die Chance auf eine lokale Begrenzung des Schadens, außerdem bleiben sie so schön trocken.

Einkochen

Was habe ich gesucht, um wirklich hilfreiche Tipps für das Einkochen von Lebensmittel zu finden. Prinzipiell wissen wahrscheinlich die meisten, wie das Einkochen funktioniert. Auf See wird mit Gas oder Petroleum gekocht. Jede Flasche ist irgendwann leer und es entsteht die Frage des Nachfüllens. Also muss soviel Gas wie möglich gespart werden. Auf vielen Schiffen befindet sich daher ein Schnellkochtopf, der durch seine kurze Kochzeit enorme Mengen Gas sparen kann. Genau an dieser Stelle bin ich mit meinen Recherchen gescheitert. Inzwischen weiß ich, dass ich nicht die einzige Unwissende bin. Meine Erfahrung hierbei hält sich bis heute stark in Grenzen. Folgendes konnte ich aber recherchieren:

Obst und Gemüse füllt man roh in die Gläser, ebenso frischen Fisch. Fleisch wird vorgegart. Hackfleisch soll sich übrigens wunderbar eignen. Jetzt aber kommt das eigentlich Wichtige. Es darf auf keinen Fall zuviel Flüssigkeit in die Gläser gefüllt werden, die Hälfte bis zwei Drittel des Glases reichen aus. Der Deckel (vorzugsweise zum Schrauben) wird normal geschlossen. Nicht zu fest, es entweicht Luft aus dem Glas. Dann wird je nach Inhalt 15-20 Minuten gekocht und der Herd ausgestellt. Der Topf bleibt geschlossen. Erst nach dem Abkühlen den Deckel entfernen, die Gläser haben jetzt ihre Deckel so fest angezogen, dass der Inhalt lange haltbar ist. (Erfahrung von Sabine/SY Atanga)

Fisch beizen

Unterwegs an frischen Fisch zu kommen ist einfach. In Spanien kauft man ihn, anschließend fängt man ihn. Leider sind manche Fische ziemlich groß oder das Angelglück reißt nicht ab. Wer keinen Tiefkühler hat und nicht einkochen will, kann den Fisch beizen. Das ist kinderleicht.

Der Fisch wird längs am Rücken geteilt. Ich nehme bisher immer nur die Filets, die Haut bleibt dran. Dann werden die Fischhälften auf der Innenseite dick mit 50/50 Zucker und Salz eingestrichen. Schön dick, nicht sparen. Ein paar Pfefferkörner und wenn möglich Kräuter (ebenfalls nicht sparen, ich habe getrockneten Dill genommen) und die Seiten wieder aufeinander legen. Dann wird der Fisch beschwert oder irgendwie zusammengedrückt und kommt in den Kühlschrank. Er kann in einer Plastiktüte liegen, die Luft etwas rausdrücken, ich habe ihn in eine zu enge Tupperdose gelegt. Während der nächsten 3-4 Tage wird der Fisch ab und zu gedreht. Es tritt Flüssigkeit aus, das ist normal. Nicht abgießen. Je nach Dicke der Filets ist der Fisch dann durchgezogen und weitere 4-5 Tage haltbar.
Klappt wunderbar und eignet sich für jeden Fisch.

Generelles Verpacken

Um Mehl, Reis, Nudeln etc. luftdicht und vor allem vor Schädlingen geschützt zu verpacken, habe ich die in Südeuropa erhältlichen 3 oder 5 l Wasserkanister genommen und die Lebensmittel dort in größeren Mengen gelagert. Dies hat den Vorteil, dass, sollten sie schon beim Kauf befallen sein, Schädlinge leicht zu sehen sind. Ich hatte ein einziges Mal einen Käfer im Mehl, der somit auch gut eingeschlossen war und keine nebenstehenden Lebensmittel befallen konnte. Nach Aussieben des Mehlkanisters blieb das Mehl einwandfrei.

Ansonsten haben sich bei mir die guten (aber leider auch teuren) Emsadosen mit dem Clickverschluss bewährt. Ich hatte bis Trinidad weder feucht gewordene Lebensmittel, noch Schädlinge.