Ein Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen

Zu Beginn unserer Reise war ich, wie wohl die meisten Langfahrtseglerfrauen, mit der Frage beschäftigt, wie die Ernährung in den nächsten Monaten aussehen soll. Man liest in sämtlichen Blogs, was alles mitzunehmen ist und fängt an, Listen zu schreiben. In Deutschland geht man einkaufen, kennt alles und kann in etwa Qualität und Preis-Leistungsverhältnis einschätzen. Man weiß, was man hat. Kaum kommt man über die erste Grenze, geht die Fragerei los. (Dachte ich). Wo gibt es was? Was kann ich damit machen? Wie kann ich es lagern oder konservieren? Spätestens in Spanien tauchen dann die ersten tatsächlich unbekannten oder zumindest ungebräuchlichen Lebensmittel auf. Die nächsten Unsicherheiten befallen einen auf den Kanaren und wenn man erst die Karibik erreicht hat, findet man Dinge, von deren Existenz man bislang nichts gewusst hat.

Dann hört (und liest) man vielfach, dass das Schiff bereits in Deutschland bis zum Absinken der Wasserlinie vollgebunkert wird. Man lässt sich davon anstecken und kauft ein bis zum Abwinken. Aus meiner heutigen Sicht war das ein ziemlicher Blödsinn, über den ich mich unterwegs häufig geärgert habe. Noch heute fahre ich Dosen mit dicken Bohnen, Nudeln, Mais, Zahnpasta(!) etc. spazieren und ärgere mich darüber. Spätestens in Frankreich und Spanien hätte ich gerne andere Lebensmittel in größeren Mengen gekauft, was aber nicht ging. Das Schiff war ja voll…..

Da mit Verlassen des europäischen Bereiches auch das Einkaufsparadies an seine Grenzen stößt, ist man dann tatsächlich gezwungen, gezielt zu bunkern. Die Lebensmittel, an die wir gewöhnt sind, werden teilweise unfassbar teuer, einige andere sind so gut wie gar nicht zu erhalten. Ich habe versucht, durch Lesen von gefühlten hundert Blogs Tipps und Tricks zu ergattern. Hier und da bin ich fündig geworden. Ebenso habe ich die „Proviantbibel“ gelesen, mir persönlich hat sie nur wenig geholfen. Vielleicht schaffe ich es, die eine oder andere Erfahrung weiterzugeben und etwas Licht ins Dunkel der Möglichkeiten zu bringen. Auch hier möchte ich betonen, dass es in diesem Blog ausschließlich um meine persönlichen Erfahrungen geht, die selbstverständlich keine Allgemeingültigkeit haben. Jeder Mensch ist schließlich anders.

Ich werde im Laufe der Zeit versuchen, diesen Blog immer wieder zu erweitern. Land für Land. Ebenso würde ich gerne eine Rubrik „Rezepte“ öffnen und hier auch Rezepte anderer Segler/innen, denen es gelingt aus den jeweils erhältlichen Lebensmitteln einfache und leckere Mahlzeiten zu zaubern, zu sammeln.