Es ist ruhig geworden. Aber nur auf dem Blog. Hier auf dem Schiff ist reichlich viel los. So viel, dass wir abends totmüde  umfallen und nichts mehr geht. 

Was macht unsere Verkaufsstrategie? Die hat sich zum Teil mal wieder verändert. Annapolis ist erstmal gestorben, wir bleiben in Deltaville. Wir haben inzwischen Anne und Jonathan von der hiesigen Vertretung von Annapolis Yachtsales kennen gelernt. Wir waren uns sofort sympathisch. Die Beiden sind selber Langfahrtsegler und kommen aus Südafrika. Auch sie wollen unser 

Schiff verkaufen, sind aber der Meinung, dass es für so ein Schiff egal ist, wo es steht. Ein Schiff mit der Ausrüstung kauft man nicht beim Sonntagsausflug in den Showroom, man sucht es. Und da seien 180 km vollkommen egal. (Zumal wir hier in den USA sind). Diese Einschätzung deckt sich mit unserer. Dazu kommt, dass wir hier sehr viel günstiger liegen, als in Annapolis und außerdem auf dem Schiff wohnen und arbeiten können. Wir könnten sogar segeln, wenn wir das wollen. Ein stehendes Schiff wird nicht besser, sagen sie und auch damit haben sie recht. 

Die erste Besichtigung unseres Schiff von unseren Brokern fällt positiv aus. Sie sind sogar der Meinung, wir sollten etwas höher anfangen mit dem Verkauf, als bisher geplant. Nun sind wir am Schuften. Die Temperaturen befinden sich derweil wieder am oberen Limit. Heißt, die Suppe läuft. Wir befinden uns wieder in dem Stadium, in dem man viel trinkt, aber nicht pinkeln muss. Es tropft aus allen Poren wieder raus. Es wird früh ( also für unsere Verhältnisse…..????) angefangen, am Nachmittag hilft nur nur noch der Pool. Nachts hält uns die Klimaanlage am Leben. 

Aber es geht voran. Die neuen Fußböden in den Nasszellen sind drin, die Schleif- und Lackierarbeiten sind fast abgeschlossen. Abgeferkelte Eckleisten, Handläufe, Fensterrahmen ect strahlen wieder in neuem Glanz. Tausend Kleinigkeiten liegen dennoch an. 

Wir stellen fest, dass das Schiff wahrscheinlich noch nie in so einem gepflegten Zustand war. Was für ein Mist ! Da ärgert man sich jahrelang über tiefe Kratzer im Holz oder den hässlichen und mittlerweile auch gerissenen Fußbodenbelag im Bad und nun erledigt man diese Dinge für andere. „Man müsste mal,……..wir könnten mal,……“ hieß es immer. „ Aber es ist ja nur die Optik,…..funktioniert doch trotzdem,…..“ ???? 

Na ja, vielleicht will ja niemand unser Schiff haben. Dann haben wir doch noch was davon. 

In zwei Wochen wollen wir aus dem Wasser. Dann muss noch der Rumpf gereinigt werden, das Edelstahl gewachst und es muss geputzt werden. Unser Flug geht am 15.7. ab New York. In der Woche vorher wollen wir mit dem Auto noch in die Blue Ridge Mountains fahren. Und sofort geht mir der gräßliche Ohrwurm von John Denver, der genau diese Berge besingt, nicht mehr aus dem Kopf. Ich kann machen was ich will! Aber, der Hälfte von Euch jetzt auch nicht mehr…????. Die Blue Ridge Mountains  gehören zu den Apalachen. Ein Gebirgszug, der sich von Georgia bis nach Virginia zieht und in dem bis heute die Cherokee Indianer leben. 

Falls wir ganz sportlich sind, schaffen wir es noch bis zu den Niagarafällen. Aber dann müssen wir wirklich Gas geben.