Wir leben uns hier ein. Die Lust weiter zu segeln, ist mäßig. 

Eigentlich wollten wir hier nur einklarieren, je länger wir bleiben, desto mehr interessante Sachen  finden wir hier. Der Wind passt eh nicht so optimal, also warum hetzen.

Schon bei der Anfahrt, als ich Delphine beobachte, fällt mir auf, dass man die Tiere schon in unglaublicher Tiefe sichten kann. Das Wasser ist unfassbar klar. Am ersten Abend, traditionell muss ich nicht kochen, sitzen wir direkt am Wasser in der Kneipe, da schwimmt ein Hai ca. 5 Meter an unserem Tisch vorbei. Huch, was macht der denn hier? 

Je länger wir hier sind und uns über die Insel informieren, stellt sich heraus, dass wir in einem riesigen Fischspot gelandet sind. Es gibt Fisch ohne Ende. Der Abschnitt zwischen Florida und den Biminis wird auch als Sushifließband für große Raubfische bezeichnet. Einfach Maul auf und rein. Allen voran, die Haie. 

Hier schwimmen sie alle. Nicht nur die friedlichen Ammenhaie, sondern vielfach die Hammerhaie, gefolgt von Tiger-, Bullen- und Zitronenhaien. Zwischen Januar und April ist die Hochsaison für Hammerhaie. Wir haben Februar. Natürlich gibt es auch jede Menge Tauchschulen, die, man ahnt es schon, Tauchgänge mit Haien anbieten. Na ja, diese Touriveranstaltungen, die ein kleines VermögeUn kosten, braucht ja niemand……

Dummerweise befindet sich direkt in Blickrichtung hinter unserem Heck eine von diesen Tauchschulen. Und Reiner guckt Fotos, die wahrlich beeindruckend sind. Aber nein. 

Ich beobachte den Gatten aus dem Augenwinkel. („ Brackelmann, das arbeitet doch schon wieder in dir drin…“)

Zunächst besuchen wir aber eine Forschungsstation auf der Südinsel und hören uns einen Vortrag über das hiesige Haivorkommen und die derzeitigen Forschungsprojekte an. Wir lernen, dass Hammerhaie sehr schnell gestresst sind und Zitronenhaie für Geburten an ihre Herkunftsorte zurückkehren. Verschiedene Arten werden werden gechipt und mit Transpondern versehen, um die Tiere weiter zu erforschen. Wie ist das Sozialverhalten? Wer spielt mit wem? usw. Die Leitung der Station unterliegt einem Meeresbiologen mit Namen Gruber, der zu den weltweit bekanntesten Haiforschern gehört. 

Dann berichtet der Biologe von den Tauchgängen hier mit den Hammerhaien. Es sei sensationell. Die Tiere würden nicht gestört. Man setzt sich einfach auf den Meeresboden und wartet. Um diese Jahreszeit seien mit 100%tiger Sicherheit ganze Gruppen von Hammerhaien zu sehen. Ein einmaliges Erlebnis…..( Warum hält der Mann nicht den Mund? ????)

Nun ist es um Reiner geschehen. Ja wenn es doch sogar die Wissenschaftler unterstützen! Nachdem er auch noch in der Tauchschule Bilder von Tauchgängen gesehen hat, fährt er rüber und meldet sich an. Hoffen wir, das die Haie am Montag nur wenig gestresst sind.????