Unser Schiff steht an Land. Eine etwas schwierige Geburt, aber nun ist alles gut.

Nachdem ich nach Hause geflogen bin, beginnt für Reiner eine blöde Wartezeit. Die Brunswick Landing Marina macht nach wie vor keine feste Zusage, der Boatyard St. Marys kommt auch nicht so richtig aus dem Quark. Bestätigungsschreiben über unsere Versicherung müssen eingeholt werden und ein passendes Craddel muss besorgt werden. Immerhin soll das Schiff nicht nur auf den einfachen Stützen stehen, sondern bekommt ein richtiges Gestell. Beruhigend. 

Für unsere Versicherung bei Pantenius reicht das auch. Ab 30,5 Grad N sind wir versichert, wir liegen auf 30,7 Grad. Ganz knappes Ding. Aber alle sagen, dass St Marys sicher ist. We hope so. 

Die Werftbesitzer sind etwas chaotisch, aber nett. Ein echter Familienbetrieb. Der älteste Sohn arbeitet schon mit, der Jüngste buddelt in seiner Sandkiste, die sich neben unserem Schiff befindet.  Das Einhalten von Terminen ist ihnen nicht die Wiege gelegt. So kommt es, dass Reiner zwar mit etlichen Verzögerungen an den Kran kommt, die Nacht aber baumelnd in der Luft verbringt, weil plötzlich doch noch irgendein Teil am Gerüst umgebaut werden muss. Der Kran schafft 50 t und hält das Schiff über Nacht auch im Gewitter. 

Offensichtlich wird sich aber um die an Land stehenden Schiffe gekümmert. Morgens und abends geht der Chef eine Runde und behält jedes einzelne im Auge. Er verspricht uns, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Glauben wir ihm. 

Höchst erfreulich sieht unser Unterwasserschiff aus. Jahrelang haben wir Antifouling von „Seajet“ benutzt. Hochgepriesen und sauteuer. Trotzdem hatten wir immer Muscheln und Algenbewuchs unter dem Schiff. In den USA ist Seajet verboten. Wer beim Streichen mit Seajet erwischt wird, zahlt Strafen in 5-stelliger Höhe. Entgegen aller Auskünfte und Warnungen sind wir im letzten Jahr auf „Mircon extra“ umgestiegen. ( Lediglich ein Mitarbeiter von SVB hatte uns grünes Licht gegeben, das neue Antifouling einfach ohne Primer auftragen zu können). Und siehe da: Nach einer Segelsaison sieht das Schiff trotz längerer Liegezeiten aus wie geleckt. Keine Muscheln, keine grünen Algenfransen, nichts blättert ab. Geht doch. 

Nun müssen wir erstmal pausieren. Sehen wir es als verlängerte Hurrikanauszeit, die wir wie viele andere zu Hause verbringen.