(K)ein Ende in Sicht

Es gibt Tage, an denen ich mir Langfahrtsegeln anders vorgestellt habe. Ich könnte eine weitere Geschichte über Staub und Chaos schreiben, davon wird es aber auch nicht besser. Es zermürbt. Tatsache ist auch, dass wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, was die Toleranzgrenzen in Bezug auf das Leben in einer Baustelle angeht. Reiners Schmerzgrenze liegt eindeutig höher.

Spannend wird es noch mit unserem Tischler werden. Der hat nun immerhin vor einer Woche den zweiten Riss im Türrahmen geklebt. Mit den Worten,“ …nach 24 Std. könnt ihr die Schraubzwingen abnehmen…“, verschwand er und ward nicht mehr gesehen. Ich betrachte ihn als gefeuert.

Gestern erhalten wir eine Rechnung. Für die Fußbodenbretter will er nun statt weniger – weil schlecht und mit Muster lackiert – mehr haben ????, für die Türrahmen berechnet er zusätzlich das Lackieren. Dies hat er nie getan. Er hat die Stellen grob angeschliffen, geklebt und so hinterlassen. Mittlerweile habe ich den gesamten Rahmen abgeschliffen und begonnen neu zu lackieren. Das war vielleicht ein Fehler……

In Deutschland wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Sache an den Rechtsschutz zu übergeben. Hier wird sowas wohl schwierig. Zumal sie einen nicht wieder ins Wasser kranen, sofern nicht alle Rechnungen bezahlt sind.

Wir stehen nicht alleine mit einem solchen Problem da. Mehrere andere erhalten Rechnungen über Arbeitsleistungen, die mangelhaft oder gar nicht erbracht worden sind. Bisher hat niemanden die Diskussion weitergebracht. Mafia. Und die erste wirklich schlechte Erfahrung in den USA.

Auf Land liegen, kann man hier gut und sehr günstig. Aber bloß niemals einen Auftrag vergeben, dagegen war Trinidad das Paradies.

Reiner gibt sich derweil große Mühe mit dem Teakdeck. Wir sind kurz davor, neu zu verfugen. Noch ein, zwei Stellen nacharbeiten und fertig. Einige Fugen sehen super gerade aus, bei anderen ist der Rand unwiederbringlich weggesplittert. Da muss ich dann wohl hinterher einen Blumentopf draufstellen….. Dem Himmel sei Dank, dass wir hier nicht unseren „Holzfachmann“ dran gelassen haben. Der hätte das Deck wahrscheinlich komplett hingerichtet.


 

 

 

2 Kommentare

  1. Martin

    Moin ihr Bastler, ab und zu stöbern wir in Euren Blogs. Eure letzten Bastelaktionen haben uns total aus dem Herzen gesprochen. Und super toll geschrieben! Da wir versuchen, alles auf unserer PINCOYA selbst zu machen, kennen wir solche Bastelaktionen nur zu gut, in denen Erfolg, Misserfolg, Frust und ungewollte Comedy Hand in Hand um das Schiff tanzen und rumpöbeln.
    Aber seid in einem beruhigt, die Werftarbeiten in Deutschland sind um keinen Deut besser als bei Euch in USA. Absolut dieselben Unverschämtheiten und Katastrophen!
    Wir drücken die Daumen und warten auf den nächsten Blog…
    Astrid und Martin

    • Beate

      Hallo Ihr Beiden,
      Sorry für die verspätete Antwort, normalerweise sind wir da mehr auf Zack….
      Wir glauben inzwischen auch, dass alleine machen die sicherste (und günstigste) Lösung ist. Aber irgendwie hatten wir in Deutschland mehr Glück. Oder haben wir das nur verdrängt?????
      Ein bißchen trösten uns aber doch solche Kommentare. Also Danke dafür!!!????
      Lg von der Baustelle

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