Tag: 17. Juni 2017

Nach Deltaville Tag 3

Wieder ein ereignisloser Tag, der Motor läuft. Hier gibt’s keinen Wind. Ab und zu ein Gewitter, zur Zeit Regen, sonst nix. Das Wasser ist seit unserer Abfahrt platt wie eine Kiesgrube. Das einzig Positive ist, dass man auf dem Klo zwei freie Hände hat, um sich die Hose hochzuziehen.
Seit wir den Golfstrom verlassen haben, laufen wir auch nur noch irdische Geschwindigkeiten. Die Raserei ist vorbei.
Bis zur Einfahrt in die Chesapeake haben wir noch 30 sm, dann folgen weitere 30 bis nach Deltaville.
Und dann geht endlich der Motor aus……

Nach Deltaville Tag 2

Der Tag schleicht sich dahin, der Motor läuft. Nicht einmal die wenigen Windfelder tauchen auf. Dafür herrscht brühtende Hitze. Der Golfstromstrom ist zwischendrin so stark, dass wie die Drehzahl auf 1000 laufen lassen können, aber immer noch zwischen 7-8 Knoten Geschwindigkeit haben. Ganz ohne geht leider nicht, denn dann steuert der Autopilot nicht mehr. Ein Minimum an eigenem Vortrieb muss sein, insbesondere, wenn der Wind von hinten kommt.

Welcher Wind? Ungefähr 6 Knoten wahrer Wind. Da wir aber mit ungefähr dieser Geschwindigkeit auch nach vorne geschoben werden, herrscht auf dem Schiff 0 Wind. Die Luft steht. Wer hat eigentlich das Märchen erzählt, dass es im Norden kühler wird? Bis jetzt jedenfalls kein Stück. Dafür zieht gerade ein Gewitter auf, das für die späte Versendung dieser Zeilen verantwortlich ist. Bei Gewitter wird die Antenne getrennt und alle Geräte wandern in den Backofen.

Blitze zucken ohne Pause, für den, der sowas zum ersten Mal sieht, sieht das gruselig aus. Wir sind inzwischen ziemlich entspannt. Trotzdem ist es immer schön, wenn man nicht ganz alleine ist und das Navilicht der Worlddancer neben uns zu sehen ist. Wenn einer absäuft, kann der andere ihn rausziehen. (Scherz).

Das Etmal an Tag 2 betrug 170 sm. Immerhin. Wieviel das wohl wäre, wenn wir Wind zum Segeln hätten….nicht auszudenken. In 36 Seemeilen erreichen wir Cape Hatteras, der berüchtigte Schiffsfriedhof an den Outer Banks, die schon für viele Kinofilme herhalten mussten. Wir werden den Zipfel mit gebührendem Respekt umfahren und dann leider den Zauberstrom verlassen. Der geht weiter nach Osten, wir biegen ab nach NW in Richtung Chesapeake Bay.

190 sm to go.

Nach Deltaville Tag 1

Pünktlich morgens um 9.30 Uhr gehen wir durch die Brücke. Auf in die Flaute. Draußen hängt die Luft bleischwer über dem Wasser, es bewegt sich fast nichts. Der Himmel sit leicht bedeckt und passend zur Luft hat auch das Wasser eine irgendwie bleierne Farbe. Die ersten 60 sm ziehen sich hin. Da wir mit längerer Motorzeit rechnen, läuft der Motor nur mit niedriger Drehzahl, gerade so, dass wir auf 5 Knoten Geschwindigkeit kommen.

Am späten Abend wendet sich das Blatt. Wir haben den Golfstrom erreicht und nehmen plötzlich Fahrt auf. 6,7,8,9 Knoten. Immer wieder ein Riesenspaß, man merkt die Geschwindigkeit nicht, aber der Dampfer rast. Die Nacht ist ruhig, bis auf ein Zusammentreffen mit einem USO. ( unbekanntes Schiffsobjekt…). Meine Wache natürlich, Reiner schläft tief und fest. Es kommt auf uns zu, hat aber kein AIS Signal. Unser Begleitschiff Worlddancer und ich gucken uns das eine Weile an und versuchen dann zu funken. Erst Heike, dann ich mit Positionsangabe. Keiner meldet sich. Frechheit. Ich ändere den Kurs um satte 20 Grad und er fährt trotzdem noch dicht an uns vorbei. Was es war, weiß ich bis heute nicht. Keine Fischerbeleuchtung, aber zum Segler passte es auch nicht. Vorne und Mitte Grün, was ist das? Irgendwas motorisiertes, was aber auf keinen Fall mit uns sprechen wollte. Der Rest der Nacht ist ereignislos.

Heute hänge ich die Angel raus, mir ist nach Thunfischtartare. Keine 5 Minuten später rauscht die Schnur aus. Mahi Mahi. Na gut, geht auch. Dann eben morgen Thunfisch…..

Inzwischen ist der Motor aus, wir haben ein bisschen Wind von hinten und fahren mit ausgebaumter Genua und Groß Schmetterling. Immerhin so zwischen 6-7 Knoten Geschwindigkeit. Der Golfstrom machts möglich.

Angekommen

Samstagfrüh 9.30 Uhr. Der Anker fällt in der Fishing Bay bei Deltaville.

Leider mussten wir feststellen, dass keiner unserer Berichte von unterwegs über die Kurzwelle übertragen worden sind. ????

Wir holen das ganz schnell nach, jetzt haben wir ja wieder Internet. Aber erstmal ne Mütze Schlaf.