Heute ist Memorial Day.

Der Memorial Day ist der Feiertag in den USA, der als Kriegsopfergedenktag gilt. Seit Ende des amerikanischen Bürgerkrieges Wehen die Flaggen bis zum Mittag auf Halbmast. Paraden finden in den Morgenstunden statt und Kriegsgräber werden besucht.

Zugleich gilt der Memorialday aber auch als Beginn des Sommers, an dem die Familien Picknicks veranstalten oder das Freibad besuchen. Uns schwahnt Böses. Unser „Freibad“ liegt gegenüber.

Bereits gestern ist Peanut Island vollkommen überlaufen. An den Strand passt kein Boot mehr. Auch die Sandbank nördlich der Insel ist zugeparkt. Wir fragen uns schon am Morgen, warum Polizei, Sheriffs, Coastguard und Hubschrauber um die Insel kreisen. Sofort kommen einem Gedanken, die in Richtung Anschlag gehen, in den Kopf. Warum muss das so bewacht werden? Aber vielleicht ist das auch normal hier?

Unterschiedliche Musik tönt von nahezu jedem Schiff, es ist die Hölle los. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder weit flüchten oder mitten rein. Wir entscheiden uns für mitten rein. Das Dinghi wird mit Getränken und Handtüchern bestückt und wir fahren in Richtung Sandbank. Im Wasser stehen ist der Plan. Mittendrin finden wir mit dem Begleitdinghi der Worlddancer eine kleine Lücke, knoten die Boote zusammen und lassen den Anker in den Sand fallen. Getränk in die Hand und hinstellen.

Die Motoryachten liegen dicht an dicht, das Bier fließt. Und dann erschließt sich uns das dichte Aufgebot der Offiziellen. Vor uns entsteht ein Tumult, weil sich ein Boot in eine nicht vorhandene Lücke quetschten will, von der Strömung zur Seite getrieben wird und an einem anderen kleben bleibt. Großes Geschrei. Das Spektakel zieht sich über mehrere Minuten. Eine Crew ist italienischer Herkunft mit der Ansicht : Alles nicht so schlimm, man soll sich nicht aufregen, die andere Crew ist einheimisch und springt fast aus der Jacke. Er brüllt und tobt. Nachdem sich das italienische Boot dann auch noch mit der Schraube in des Anderen Kette verhakt, ruft und winkt der vermeintlich Geschädigte die Polizei und die Sheriffs herbei.

Wir sitzen (stehen) in der ersten Reihe.

Der Sheriff maßregelt den inzwischen auch überkochenden Italiener und Verursacher. Mit einer eindeutigen Handbewegung um den Hals. Dem möchte ich nicht in die Quere kommen ????, kurz danach herrscht wieder Ruhe, wobei das „böse“ Schiff unter Beobachtung bleibt.

Heute ist wider allen Erwartungen Ruhe. Am Strand ist Platz und Musik dröhnt auch nicht. Gedenktag eben. Platz für unseren Grill.