Nacht 1 ist überstanden.

Seit gestern Nachmittag nimmt der Wind langsam aber stetig zu. Bei unserem Begleitschiff verliert der Zweitanker seinen Bodenkontakt und fungiert nur noch als Reitgewicht, das die Kette zum Hauptanker unten halten soll. Er federt über dem Boden auf und ab. Eigentlich ok……, aber irgendwie auch wieder unheimlich. Zumal die Atanga wegen der Wassertiefe kaum noch Platz nach hinten hat. Sie ankert um und zieht dichter nach vorne zum Riff. Jetzt ist reichlich Raum nach hinten vorhanden und die Möglichkeit sehr viel Kette zu geben. Damit ist die Situation erstmal komfortabler, als bei uns.

Unsere Ankersituation unter Wasser hat sich allerdings nicht verändert. Was auch gut ist. Nach wie vor hängen wir am Zweitanker, der so aussieht, als würde er sich mit einer Kralle etwas im Stein festhalten. (Gruselig genug sieht es allemal aus..) Auch während der Böe bleibt der Ankerschaft unten und es bewegt sich nichts. Auch Reiner kann den Anker nicht mit der Hand bewegen. Streng nach der Devise “ Never touch a running system “ entscheiden wir uns, vorerst nichts anzufassen. Wenn die Kralle-im-Stein-Theorie stimmt, liegen wir relativ sicher.

   

 

Bis zum Morgen geht der Windmesser bis auf 32 kn. Das sind schlappe 8 Windstärken. In der Lagune ist bis auf das Pfeifen des Windes Ruhe eingekehrt. Hier fährt kein Ausflugsboot mehr. Der Sonnenaufgang heute früh macht auch nicht wirklich Hoffnung auf schnelle Besserung. Ein verschwommener Ball in diesiger Luft.

Unser Besuch ist Gott sei Dank für die erste Woche im Appartement untergebracht. Das wär’s ja noch. Weit fliegen und dann im Sturm auf dem Boot festsitzen und kaum schlafen können…..