Nach drei Tagen haben wir uns einen ersten Überblick verschafft und die beiden primären Fragen geklärt. Wo ist das Dinghidock? Bekommen wir Internet von Land zum Schiff?
Beide Antworten sind negativ.

Mexiko ist wunderschön, aber es ist und bleibt keine Seglernation. Mit uns liegen ganze drei Segelschiffe in der riesigen Bucht, die eigentlich gar keine ist, sondern nur die Westseite der Insel. Die Küste läuft zwar flach aus, der Strand besteht jedoch aus steinigem Untergrund. Keine Chance, das Beiboot sicher an Land zu bringen.

Wir suchen irgendeinen Steg in Richtung Stadt und finden auch einen Betonstummel, der vom Fährterminal abzweigt. Sogleich kommt ein freundlicher Hafenmitarbeiter angelaufen und gibt uns zu verstehen, dass wir dort nicht festmachen können, jedoch auf der anderen Seite des Terminals Stege vorhanden sind. Prima, wir fahren um die Ecke.

Dort befindet sich eine sehr neu aussehende Steganlange mit Boxen, die allerdings vielleicht 30 cm Tiefe aufweist. Für wen oder was die wohl gebaut worden ist? Außer Dinghis und vielleicht Kanus kann da nichts parken. Dementsprechend leer sind die Boxen auch, kein  weiteres Boot liegt dort. Die Freude währt nur kurz, wir sollen bezahlen. Da Sonntag ist und somit das Büro geschlossen, hinterlegen wir eine Kaution, die dann am Montag verrechnet werden soll.

Am Montag fahren die Atangas schon mal vor. (Dem Himmel sei Dank, die können etwas spanisch…) Als wir 15 Min. später dazu kommen, windet sich Joachim filmreif auf dem Stuhl im Büro und schlägt in regelmäßigen Abständen die Hände vors Gesicht, untermauert von leicht theatralischem Gejammer. Wir erfahren, dass die Gebühr zunächst umgerechnet 15€ /Tag kosten sollte. ???? Vielleicht sollen wir die Fehlkonstruktion finanzieren? Nun winden wir uns auch. Aber es hilft. Nach zwei Telefonaten, die vor unserem Eintreffen stattgefunden haben und der Einmischung der Kollegin vom Nachbartisch, fällt der Preis bei anhaltendem Augenreiben. Am Ende liegen wir bei 3€/ pro Tag. Ohne Spanischkenntnisse wäre das Ergebnis wahrscheinlich deutlich schlechter ausgefallen……

Immerhin waren die Angestellten während der Diskussion sehr freundlich. Und immerhin haben wir nun für eine ganze Woche eine eigene bewachte Dinghibox mit Heckbojen. (Die sind allerdings auch nötig, da die Fähren einen Schwell verursachen, der die Dinghis sonst an Land schießen würde. ) Wenn das nicht Luxus ist……