Den Samstag verbringen wir mit allerlei lästigen Putz- und Räumaktionen. Unser Segel wird ( zumindest an diesem Tag) nicht abgeholt. Es war ein Missverständnis!!! Am Montag soll es geholt werden. Mañana auf mexikanisch……..
Egal, wir können es nicht ändern. Reiner holt unter anderem unsere Fahrräder aus der letzten Ecke, damit wir am folgenden Tag eine kleine Radtour machen können.

Zu viert schwingen wir uns am Sonntag auf die Räder und fahren erstmal in Richtung Ort. Am Straßenrand stehen gelbe Warnschilder, die auf querende Schlangen, Krokodile, Nasenbären und Leguane hinweisen. Lustig ????

100 m weiter kommt uns eine Fahrradtruppe entgegen, die plötzlich am Rand stoppt. Wir drehen um. Was auch immer sie sehen, wir wollen es auch. Seitlich im Mangroventümpel liegt ein Krokodil. ????Auf dem Rücken ein winziges Baby von ca. 20 cm. Es liegt vollkommen bewegungslos, wir vermuten schon eine Attrappe für Touristen. Als Joachim einen kleinen Stein ins Wasser wirft, hüpft das Junge ins Wasser, Muttern taucht etwas ab. Keine Attrappe.

Weiter geht die Tour durch den Ort, der immer hübscher wird. Liebevoll gestaltete Häuser mit leuchtenden Bougainvillenhecken lösen sich mit künstlerisch gestalteten Turmbauten ab. Hier könnte man bleiben. Unser Ziel ist ein Wildlife Viewpoint, den wir aber irgendwie nicht finden. Nach einem Stück auf der asphaltierten Hauptstraße in der prallen Hitze, drehen wir um. Plötzlich läuft ein Nasenbär über die Straße. Niiieedlich…….aber zu schnell für den Fotoapparat.

Direkt am Straßenrand beginnt der Mangrovensumpf. Um nicht überfahren zu werden, halten wir uns schön rechts am Rand. Reiner fährt vorne…..und brüllt:“ Vorsicht! Krokodil!“ Ich schwenke hurtig auf die Straße, nachdem ich es auch sehe. Wir wären maximal 1m an seinem offenen Maul vorbeigefahren. Da ziehe ich den schnellen Verkehrstod eindeutig dem Tod als Krokodilmahlzeit vor.

Meine drei Mitradler stoppen, zücken die Fotoapparate und argumentieren hinterher, sie hätten ihm das Fahrrad ins Maul geworfen ????. Ja klar. Ich halte Abstand. Wenn das Ding losspringt…..nicht mehr lustig.

Zurück auf dem Schiff recherchiere ich:

Mexiko gehört zu den “ Biosphären-Hotspots“ der Welt. Hinsichtlich des Artenreichtums liegt es auf Platz 4 der Welt. Wer hätte das gedacht.
Bei unseren Krokodilen handelt es sich um das Spitzkrokodil, welches zu den echten Krokodilen gehört und hauptsächlich in Mittelamerika vorkommt. Sie werden im Schnitt ca. 4m lang, die Weibchen sind etwas kleiner, alte Männchen können eine Länge von bis zu 7 m erreichen.
Spitzkrokodile gehören zu den zwei Arten ihrer Gattung, die auch in Brack- oder Salzwasser vorkommen. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h springen sie auf ihre Beute los. ( Ich sag nur „Fahrrad“)

Na Bravo. Gut, dass wir das jetzt wissen. Der nächste, der den Anker abtaucht, wird nicht Beate heißen. Vielleicht auch nicht Reiner. Kräftig einfahren reicht ja auch.