Nun sind wir also auf den Cayman Islands, der in Deutschland nicht anerkannten Steueroase, gelandet. Da diese als Britisches Überseedepartement zu den Schengenstaaten gehören, ist die Einreise unkompliziert. Und überaus nett nebenbei auch.

Wir kommen ( natürlich) nachts an. Daher gehen wir davon aus, vor der Westseite der Insel den Anker zu werfen und am Morgen, nach dem Einklarieren, die Lage bei Tageslicht zu sondieren. Ca. 10 sm vor der Ankunft muss man sich hier bei der Portsecurity anmelden. Dies tun wir auch ganz artig. Ein Typ, der entweder morgens mit Reißnägeln gurgelt, oder aber schon sein 5. Bier getrunken hat, begrüßt uns freundlich und gibt uns Koordinaten für eine Mouring, an der wir festmachen können. Am folgenden Morgen würden sie uns anfunken, damit wir an den Steg zum Einklarieren fahren können. Das ist ja nett. Wir finden die Tonne auch auf Anhieb, trinken ein Bierchen und fallen ins Bett.

Gegen 8.00 Uhr gucken wir aus dem Schiff und ich staune. Wir liegen direkt vor der Stadt Georgetown auf glasklarem Wasser, unter uns bunte Rifffische. Während eine Stunde später ein Kreuzfahrer aus der Costagruppe auf Tuchfühlung mit uns geht ( Reiner will ihn schon fragen, ob er mit uns ins Päckchen gehen will), werden wir vom Zoll angefunkt. Wir können jetzt kommen. Im Internet ( Noonsite, eine „wichtige“ Informationsquelle für Segler!) und Revierführer stehen ja immer wieder viele Dinge. Kein Obst und Gemüse einführen, der Zoll würde bis zu 3 Stunden das Boot mit zwei Hunden durchsuchen ( einer für Drogen, einer für Waffen), und pipapo. Also fege ich kurz nach dem Aufstehen wie eine Wilde mit dem Putzeimer durchs Schiff und räume auf. Nach 6 Tagen auf See ist, gelinde ausgedrückt, nicht immer alles tipptopp. Nicht, dass die noch über gebrauchte Unterhosen stolpern…..????.

Am Steg stehen schon drei Menschen. Zwei vom Customs, eine Frau von der Immigration. Wir werden freundlich mit Handschlag begrüßt. Dann drücken sie uns die üblichen Formulare in die Hand, die wir schon mal ausfüllen sollen. Als ich sie freundlich an Bord bitte ( Flucht nach vorne), lächeln sie höflich und winken ab. Nein nein, wir sollen einfach ins Büro kommen, wenn wir mit den Papieren fertig sind. Das war’s. Gekostet hat es nichts.

Woher bitte stammt denn dieser ganze Müll übers Einklarieren? Aber vielleicht sehen wir ja auch einfach nur so nett und vertrauenswürdig aus…..????

Sonnenaufgang auf See. Das sind die netten Momente……