Neben dem mittlerweile abgeschlossenen Steuerkettenthema gibt es noch vier Worte zur Hauptstadt von Tortola zu sagen. Braucht-der-Mensch-nicht.

Abgesehen davon, dass man mit einem Problem hier sicherlich an der richtigen Stelle ist, hat Road Town in unseren Augen nichts, weswegen man die Stadt anlaufen müsste. Hier gibt es Ersatzteile und einen großen Supermarkt, ansonsten Kreuzfahrttourismus in seiner reinsten Form. Am großen Terminal können zwei Kreuzfahrtschiffe festmachen, die Stadt ist vollkommen auf die Weißhäutigen mit den Socken in den Sandalen ausgerichtet. Eine Touribude neben der anderen, die Kneipen wissen, dass der reiche Kreuzfahrer jeden Preis für einen Imbiss zahlt.

Das Wasser ist trübe und etwas ölig, der kleine Ankerplatz auf der linken Seite ist richtig schlecht. Nach fünf Versuchen, unseren Anker einzugraben, geben wir auf und nehmen uns eine Mouring. Andere Segler sind da entspannter als wir, sie hoffen einfach, dass das Schiff durch das alleinige Gewicht der Kette gehalten wird. Längere Zeit liegt dort allerdings niemand.

Unsere Boje stellt sich dann als privat heraus und ist eigentlich nicht für uns gedacht. Der Besitzer zeigt sich allerdings verständnisvoll und wir dürfen dort fertig reparieren. Bezahlen müssen wir nichts.

So kaufen wir noch schnell ein und fahren die Wahnsinnstrecke von 3sm gegenüber nach Peter Island nach Great Harbour, einer großen Naturbucht. Hier herrscht die absolute Idylle. Das Wasser ist wieder glasklar, die Bucht weitläufig, an der Ostseite fällt der Anker auf 10 Meter Tiefe. Abends zirpen nur die Grillen.

Wir bleiben 2 Tage, damit der Stresspegel wieder sinkt.

PS: Zum Abschluss nochmal ein Foto von der Kette, man achte auf die gebrochenen Kettenglieder. Wir sind heilfroh, dass sich der Vorfall unter optimalen Bedingungen ereignet hat. Auf See wäre es eine mittlere Katastrophe gewesen.