Persönliche Eindrücke der British Virgin Islands

Die British Virgin Islands sind ein Segelrevier, welches aus den Hauptinseln Anegada, Virgin Gorda, Tortola und Jost van Dyke besteht, umzingelt von mehreren kleinen Inselchen.

Es ist ein schönes Segelrevier, aber auch ein typisches Charterrevier. Die Entfernungen zwischen den Ankerplätzen sind kurz bis sehr kurz, es lohnt kaum, die Segel hochzuziehen. Für die Charterschiffe scheint das willkommen, insbesondere bei den Katamaranen hat man den Eindruck, dass Segeln sowieso überbewertet wird. Nicht umsonst tauchen immer mehr Katamarane ohne Mast auf, es ist einfacher, den Gashebel nach vorne zu legen. Der Markt verändert sich. In der Regel wird spätestens morgens um 9.00 Uhr abgelegt, um 10.00 Uhr befindet man sich schon in der nächsten Bucht. So schafft man viel in 2 Wochen.

Dennoch stören uns die Katamarane hier, im Gegensatz zu den kleinen Antillen, nicht besonders. Wie bereits erwähnt, versucht kaum einer zu ankern. Sie machen brav an den Bojen fest. Und selbst mit denen, die es versuchen, gibt es keine Probleme. Amerikaner, die hier in der Überzahl sind, haben wir schon beim Abtauchen ihrer Anker erlebt, ein, unseren französischen Mitbürgern gänzlich unbekanntes Phänomen.

Was wir hier etwas vermissen, ist die herzliche Freundlichkeit, die wir in den südlichen
Antillen erleben konnten. Hier sind wir Kunden, die wahrscheinlich am nächsten Tag sowieso schon wieder weg sind. Beziehungsaufbau findet nicht statt. Unseren Barkeeper in unserer Lieblingsstrandbar haben wir schon gefragt, ob er auch lächeln kann. Er konnte, war aber sichtlich überrascht.

Die Natur, insbesondere natürlich das klare Wasser und die schönen Strände, stehen auf der „Haben-Seite“ der BVI’s. Die Riffe, wenn auch nicht mit Tobago vergleichbar, sind intakt und beherbergen eine Vielzahl bunter Fische. Die sind hier auch tiefenentspannt und weichen nicht aus. Warum auch, Fischerei gibt es nicht.

Abschließend soll noch ein Irrtum aus der Welt geräumt werden. Es hieß, es gäbe kaum
Ankerplätze. Dies stimmt nur bedingt. Bis auf wenige Ausnahmen haben wir wunderbare Ankerplätze (auf Sand!!!) gefunden. Der Anker hat immer gehalten.
Die Ausnahmen sind Road Harbour, und die westlichen Buchten auf Jost van Dyke.

Auch die sonstigen Kosten haben wir weit überschätzt. Mit einer soliden Grundausstattung in den Kisten, haben wir nur auf Virgin Gorda und in Road Harbour einige frische Lebensmittel gekauft. Der Preisschock fällt aus, wenn man selektiert. Melone, Kartoffeln, Möhren und sogar der Eisbergsalat waren günstig, von Äpfeln oder Tomaten lässt man lieber die Finger. Von sehr guter Qualität ist das tiefgefrorene Fleisch, dieses ist in unseren Augen ebenfalls gut erschwinglich. Für drei Koteletts muss ich auch in Deutschland mindestens 5€ bezahlen.
Natürlich gibt es Bars, in denen man 10US$ für einen Cocktail zahlen soll. Es finden sich aber auch einige, in denen dies nicht der Fall ist. So zum Beispiel in unserer Stammkneipe „B-Line“ im Osten von Jost van Dyke. Unser Lieblingscocktail, der Painkiller kostet 5US$, eine Cola 2US$. Einen Restaurantbesuch zum Essen haben wir uns verkniffen. (Wäre auch überflüssig gewesen, unsere Lobster haben wir selber gefangen. Was übrigens erlaubt ist!)

Somit ist der Aufenthalt, für den wir im Vorfeld deutlich mehr Kosten befürchtet hatten, eher günstig ausgefallen.

Wer hätte das gedacht.

Morgen gehen wir nach Great Harbour zum Ausklarieren. Am Mittwoch gibt es guten Wind für unser nächstes Ziel: ???????? Puerto Rico

2 Kommentare

  1. Ralf

    Danke für die Infos. Fair winds und Handbreit
    Ralf

    • Beate

      Hallo Ralf,
      Falls Du noch was brauchst, ich habe ein paar Seiten vorher ausführlicher über Virgen Gorda geschrieben, auch mit Karte..
      Lg Beate

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert