Monat: Oktober 2016 (Seite 2 von 2)

Back to the Routes 

Wir sind zurück und spielen wieder mit. Und mir war tatsächlich vollkommen entfallen, wie warm 30 Grad sind…….

Der gestrige Tag war lang. Morgens um 7.00 Uhr fällt die Haustür hinter uns zu und die Rückreise beginnt. Das Wichtigste zuerst: Mit gebrochenen Knochen und Krücken zu reisen ist cool. Während mir noch vor vier Tagen die nette Dame mit dem polnischen Akzent vom Condorflugdienst auf meine Anfrage nach einer Transportmöglichkeit meinerseits zum Gate geantwortet hat: „Wo is Prrrobläm? Isch verstähe nischt.“ Und auch auf meine klar verständliche Ansage :“ ICH BIN LANGSAM und die Wege in Frankfurt bis zum Gate sind weit“ nur erwidert ( in halb polnisch) : Sie sei auch schon mal in Frankfurt auf dem Flughafen gewesen, das sei gar nicht so weit, ich würde das schon schaffen…., reagiert die Dame am Check-in Schalter sofort. Sie bestellt so ein flottes Elektroauto und zack werden wir durch den Flughafen gefahren. Gott sei Dank, das Gate war am anderen Ende und den Flieger hätten wir verpasst. (Den großen roten Aufkleber für die Kennzeichnung eines Behinderten übersehe ich mal großzügig.)

Dafür verpassen wir den nächsten in Tobago, weil unsere Condor Maschine noch auf dem Flugfeld schnell mal 1,5 Std. lang repariert wird und somit nur eine halbe Stunde in Tobago zum Umsteigen übrig bleibt. Zu wenig, wenn man einklarieren muss. Wir winken dem Flieger nur hinterher. Allerdings zeigt sich die Caribian Airlines sehr kulant. Ohne ein neues Ticket zu zahlen, kommen wir einfach auf die Warteliste und können so mit dem nächsten eine gute Stunde später fliegen.

Übrigens wichtig an dieser Stelle für alle Nachkommenden: Die Caribian Airlines hat sich weder für die Anzahl der Gepäckstücke noch für deren Gewicht interessiert. (Während der Abflugzeit nach Deutschland gab es hierzu wilde Gerüchte…..) Auch die Reisetasche mit diversen Ersatzteilen und Medikamenten ging glatt durch, niemand hat nachgefragt.

Mitten in der Nacht fallen wir dann ziemlich müde ins Bett, das Schiff wird erst am Morgen aufgesucht. ( Kopfkino: Ameisen, Kakerlaken, Ameisen, Kakerlaken…..) Nach dem Frühstück begibt sich Reiner aufs Boot, kommt wieder und sagt:“ Erst die gute oder erst die schlechte Nachricht?“ Oh ich hasse es. „Wir haben jede Menge Tiere.???? Aber alle sind tot.????.“

Es stellt sich heraus, dass wir tatsächlich keine Kakerlaken – weder tot noch lebendig – haben, aber tausende von diesen miesen winzigen Ameisen. Die haben sich aber fleißig an das reich verteilte Gift gehalten und liegen nun als Leiche daneben. Blöd: Sie sind im ganzen Schiff von vorne bis hinten verteilt. Gut: Das Gift funktioniert ganz offensichtlich. Nun muss die Sauerei beseitigt und weiter beobachtet werden. Ich denke mal, das war’s noch nicht, aber wir haben ein wirksames Mittel. Kakerlaken wären immer noch definitiv schlimmer gewesen.

Jetzt sortieren wir uns erstmal in Ruhe und gewöhnen uns wieder an die Temperaturen, die mir allerdings tausendmal lieber sind als die aktuellen in Deutschland. Wer will denn Tee mit Wollsocken?

Packen, die 100.

Die Zeit ist endgültig rum. Nachdem der arme Reiner nun alleine nach Köln gereist ist und heute wieder zurückkommt, geht die Packerei und Sortiererei los.

Irgendwie ist der Segler ( oder nur wir?) ständig am Packen. Packen vor der Abfahrt, packen und stauen vor der nächsten großen Überfahrt, packen vor dem Heimflug, packen vor dem Rückflug. Da sollte man doch meinen, dass die Packerei irgendwann flott von der Hand geht, man hat ja Übung…..

Im Moment habe ich allerdings mal wieder keine Vorstellung, wie wir die Berge, die hier liegen in unsere Reisetaschen bekommen wollen. Alleine ein Umzugskarton mit bestellten Ersatzteilen und sonstigen Dingen, die man fürs Leben haben möchte, im Süden aber nicht so einfach bekommt, will irgendwie ins Reisegpäck und im Anschluss auch noch von A noch B getragen werden. Mein Part besteht leider eher darin, schlaue Kommentare abzugeben, eine Hilfe bin ich nicht.

Aber irgendwie hat ja auch alles wie immer etwas Gutes. In meinem Kopf kreist noch immer die Vorstellung, dass wir zum Schiff kommen und das große Krabbeln vorfinden. Der Gedanke zwischen Ameisen und Kakerlaken schlafen zu müssen, hat mich die ganze Zeit nicht losgelassen. Das wird definitiv nicht passieren. Da ich keine Chance habe, die Leiter aufs Boot zu erklimmen, schlafen wir ebenerdig und behindertengerecht im barrierefreien Appartement. ???? Somit können wir genüßlich und in aller Ruhe eventuelle Eindringlinge vergasen oder sonstwie vergiften, ohne selber dabei ohnmächtig zu werden.

Das nächste Lebenszeichen wird es somit wieder aus Trinidad geben. Ich gebe zu, dass ich mich am meisten auf die Wärme freue. Die Temperaturen hier sind inzwischen kein Spaß mehr.

Auf ein Foto verzichten wir heute mal. Bei dem Chaos platzt die Linse…….

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