Wir hängen fest.

Seit einer Woche befinden wir uns im „Robinsondreieck“ zwischen Hillsborough, Paradiesbeach und Sandy Island, einem kleinen Sandhaufen mit ein paar Palmen. Es ist für uns, abgesehen von den Tobago Kays, die bisher schönste Ecke der Karibik. Eigentlich können wir uns kaum trennen, es sind Robinsontage die wir hier erleben.
„Sweet sweet Carriacou, it’s the island just for you…“, klingt der Inselsong wie ein Ohrwum und setzt sich im Gehirn fest. Recht hat er.

Hier haben wir das klarste Wasser seit den Kays und das bisher größte und bunteste Unterwasseraquarium. Die Schnorchelausflüge sind unglaublich beeindruckend, die Arten- und Farbvielfalt übertrifft alles bisher Gesehene. Auch hier befinden wir uns, wie in den Kays, in einem Marinepark. Es existieren 5 Mouringbojen am Paradiesbeach und 10 vor Sandy Island. Davon sind in der Regel maximal 5 -uns inclusive – besetzt, man bezahlt lächerliche 25 E$ für eine Nacht. ( Wobei nicht jeden Tag jemand zum kassieren kommt..), ankern ist nicht erlaubt. Für diese Art von Naturschutz zahlen wir gerne.

Aber es ist nicht ausschließlich die Natur, die uns hier festhält. Es sind auch die Menschen, die einem mit einer offenen Fröhlichkeit und Herzlichkeit begegnen, die wir zu Hause nirgendwo antreffen. Unabhängig davon, ob man etwas kaufen möchte oder nicht. “ It’s not the end of the world“ sagt die Gemüsefrau, wenn ich mich dafür entschuldige, dass ich heute nichts brauche und winkt fröhlich. Mit „Darling“ angeredet zu werden, klingt inzwischen nicht mehr komisch.Bevor die Ranger für die Boje kassieren, fragen sie zuerst, ob wir einen schönen Tag haben und ob alles in Ordnung ist.

Eigentlich wollten wir nach Grenada fahren, um uns im dritten Anlauf dann wirklich mal dieser Insel zu widmen. Aber plötzlich kommt die „Fenicia“ um die Ecke gefahren und so haben wir einen Grund noch einen Tag auf Sandy Island dranzuhängen. Abends wollen wir zusammen am Strand grillen.

Kurz nach Sonnenuntergang befinden wir uns plötzlich im Gruselkabinett. Wie auf Kommando kommt eine Front von mehreren hundert Einsiedlerkrebsen auf uns zugekrochen ???? Nichts für Zartbesaitete. Da sie offensichtlich dem Grillgeruch folgen, kommen wir auf die Idee unsere abgenagten Hühnerknochen in die entgegengesetzte Richtung zu werfen. Es funktioniert. Sie machen auf dem Absatz kehrt und stürzen sich als Haufen auf die Knochen. Die Kräftigeren Exemplare versuchen den ganzen Knochen wegzuschleppen, der Rest hält dagegen. Britta und ich veranstalten noch ein Krabbenrennen, wobei Britta offensichtlich den Dorftrottel erwischt hat. Der startet noch nicht mal in Richtung Knochen, meiner rennt los. Herrlicher Spaß.