……weht durch die Bucht Wallilabou an der Westseite von St. Vincent, in der wir seit 3 Tagen an einer Mooringboje hängen.

Unsere Erwartungshaltung war nicht allzu hoch in Bezug auf die nördlichste der Grenadinen. Daher sind wir um so überraschter, als wir in die exotisch klingende Bucht einlaufen. Saftig grüne Hänge auf beiden Seiten, am Ende der Bucht die Überbleibsel von „Fluch der Karibik“, umfunktioniert zu einem einfachen kleinen Restaurant inclusive kalter Duschen, schnellem Internet und jeder Menge übrig gebliebener Requisiten der Dreharbeiten. Jack Sparrow ist hier allgegenwärtig, ebenso wie der Galgen, Holzsärge, Weinfässer Schatztruhen etc. Leider nagt der Zahn der Zeit am Ambiente. Noch überwiegt der marode Charme, aber statt aus der guten Vorlage ein Geschäft wachsen zu lassen, droht der langsame Verfall. Unser Ziel solange wir hier sind besteht jedenfalls noch darin, den ersten Teil des Hollywoodfilms vor Ort zu sehen, um zu gucken wie unsere Bucht auf der Leinwand aussieht.

Überhaupt machen die hier Ansässigen einen eher ärmlichen und auch nicht unbedingt fleißigen Eindruck auf uns. Fleißig sind sie nur, wenn ein neues Schiff die Bucht erreicht. Dann schwärmen sie aus mit allem was schwimmt und „helfen“ beim Anlegen an der Boje, wobei sie eher Chaos verbreiten, als der Sache dienlich zu sein. Natürlich wollen sie hinterher eine Bezahlung für ihren Einsatz, daher macht es Sinn, den Preis vorher auszuhandeln. Es ist der erste Ort, an dem wir genervt sind von den Boatboys, denn mit einem freundlichen „Nein, danke“ geben sie sich nicht zufrieden. Diesmal fährt einer von ihnen der Flying Fish drei Macken in die Seite. Warum sich Heiko allerdings so aufregt, verstehen sie nicht. Die Mentalität hat sich jedenfalls geändert zwischen den beiden letzten Inseln. Ab Tag 3 werden wir dann uninteressanter, bei uns ist nicht viel zu holen.

Die Natur beeindruckt dennoch. Einen kleinen Spaziergang haben wir schon gemacht und unter einem kleinen Wasserfall geduscht. Zwei Ausflüge stehen noch an.