Um es gleich vorweg zu nehmen, kurz vor der Abfahrt die Insel zu wechseln ist eine blöde Idee.

Ich bin bestimmt nicht der größte Las Palmas Fan, aber für die Vorbereitung einer Atlantiküberquerung ist und bleibt es der richtige Ort. Wie ich schon am Anfang unseres Aufenthaltes sagte, es gibt dort definitiv alles. Und wenn man längere Zeit dort verbringt und fast jeden Winkel kennt, vereinfacht das vieles.

Hier in Santa Cruz gibt es vielleicht auch alles, wir haben es noch nicht rausgefunden. In Hafennähe gibt es nämlich erstmal (bis auf den einen oder anderen kleinen Supermarkt und natürlich die Innenstadt fast vor der Haustür) nichts, was vorbereitungsrelevant wäre. Die einzelnen Fachgeschäfte muss man sich erarbeiten. Nun sind wir zwar nicht alleine hier und das Büro der Atlanticodyssee hat auch geöffnet, fragt man aber z. B. nach einem Angelzubehörladen, erhält man lediglich die Antwort:“ ….ich weiß es auch nicht genau, es müsste ungefähr in der Ecke liegen, musst du mal fragen…..“ Da hilft nur selber auf die Suche zu gehen und das kostet Zeit. Der heutige Feiertag ist da auch nicht besonders hilfreich.

Die Wettervorhersage ist ebenfalls ernüchternd. Bereits Anfang der Woche hatte es sich schon angedeutet, es entsteht eine große, totale Flaute ab Samstag. Die Optimisten unter uns waren sich noch sicher, dass sich die Wetterlage bis Samstag ändern würde. Leider ist das Gegenteil eingetreten, es hat sich stabilisiert, zur Zeit sind auf der Wetterkarte nur noch kleine Kreise abgebildet. Das bedeutet 0. Gar nichts. Unsere Mitsegler sind nun dabei zusätzliche Kanister zu kaufen, um mehr Diesel mitnehmen zu können. Zur Not kann man ja auch noch die Kapverden anlaufen und nachtanken….( wo ist jetzt der „zeig-mir-den-Vogel-Smiley“ wenn man ihn braucht?)

On Top wird nördlich von uns ein kräftiges Tief durchziehen, was uns zwar keinen Wind bringen wird, wohl aber die Welle weiterträgt. Der Passatwind, der uns nach Westen pusten soll, ist zur Zeit nicht existent. Selbst Jimmy Cornell spricht von einer ungünstigen Wetterlage. Für mich jedenfalls eine ganz klare Entscheidung, nicht noch einmal an feste Termine gebunden sein zu wollen.

So arbeiten wir uns durch die Tage, derer wir noch zweieinhalb haben. Letzte Dinge ( wirklich jetzt!) müssen besorgt, sowie der Obst und Gemüsetransport zum Schiff zu organisiert werden, da es sich um mehr als drei Äpfel handelt.

Schade nur, dass wir so nichts mehr von der Stadt und Insel mitbekommen. Ich glaube nämlich, sie wäre es wert.