Die Rias in Galizien 

Seit wir in La Coruna angekommen sind, hören wir von allen Seiten, dass wir unbedingt in die Rias fahren sollen. Wir wissen zwar, dass Galizien sehr schön sein soll, aber von den Rias direkt hatten wir noch nicht so viel gehört. Nun sind wir seit zwei Wochen hier und es ist so nett, dass es eine Extraseite verdient hat. Die Rias bestehen aus 5 tiefen Einschnitten in die spanische Küste und beginnen südlich vom Kap Finisterre. Hier wird das Klima auch deutlich angenehmer. Es regnet nicht mehr ganz so viel, es wird wärmer. Von Nord nach Süd wird auch die Vegetation etwas dünner. In den Rias selber kann man wunderbar segeln, ein bisschen erinnert die Gegend an Schweden, einzelne große Felsen gucken teilweise aus dem Wasser, so dass man schon etwas aufpassen muss. Außerdem gibt es riesige Ansammlungen von Muschelzuchtbänken. Erich erzählt, es seien die zweitgrößten der Welt nach Chile. Gegen Abend ziehen die Delphinfamilien ihre Runden.

Geprägt ist diese Umgebung durch wirklich zauberhafte kleine Orte und den Fischfang. Fische und Schalentiere aller Art direkt am Hafen und in den Fischhallen. Allem voran, der Oktopus. Wir kennen die Viecher allenfalls als frittierte, geschmacksneutrale Gummiringe, oder allenfalls noch als Orakel für den Weltfußball. Niemals hätte ich gedacht, dass die schmecken können. Es gibt sie hier an jeder Ecke und in jeder Kneipe. Teilweise stehen große Kübel in der Stadt, in denen die Dinger vor sich hin kochen. Und sie schmecken göttlich. Ich zeige bereits erste Suchtsymtome und beginne zu überlegen, wie ich an die Art der Zubereitung komme…..

Die ganze Küste ist unterbrochen von weißen Stränden, im Norden noch einsam, der Ria de Arousa wunderschön mit kleinen Inselchen in der Mitte. Es existieren unzählige kleine Buchten in denen man Ankern kann. Wer hätte gedacht, dass wir hier in Spanien schon so viel dazu kommen? Der Ria Pontevedra dann eher sehr touristisch mit dem Ballermannstrand Sanxenxo. Für Nachahmer: Vorsicht, Kulturschock, weit umfahren !!!

Heute treffen wir in der letzten Ria ein und sehen schon wieder die schönsten Ecken. Leider wird es morgen ziemlich stürmen, so dass wir in Baiona Station machen. Aber so ganz können wir uns noch nicht trennen von der Ecke. Gut, dass nächste Woche ein paar Tage Südwind herrschen, da kommen wir sowieso nicht weiter und haben eine gute Ausrede, nochmal ein kleines Stück zurück zu fahren. Es gibt da ja auch noch ein paar Inselchen, die unter Naturschutz stehen und für die man eine Genehmigung braucht. Wir werden mal versuchen, eine zu bekommen. Dann müssen wir halt hinterher ein bisschen Gas geben.

 

4 Kommentare

  1. Janine

    Regelmäßig schau ich auf eure Homepage und verschlinge jeden Eintrag – träume mich weg. Danke, dass ich daran teilhaben kann, besonders weil ich ja zur Zeit keine Abenteuerreisen unternehmen kann. Und hör ja nicht auf, soviel zu schreiben, Beate. Sag mal, habt ihr schon daran gedacht, irgendwann ein Buch herauszubringen? Viele liebe Grüße Janine

    • Beate

      Danke :-))
      Ich geb mit Mühe und die Hoffnung nicht auf, dass du mich besuchen kommst.

  2. Anja

    Hallo Reiner und Beate,

    ich verfolge jetzt auch regelmäßig euren Block und ich bin begeistert von den Fotos von den Rias. Sieht klasse aus, kannte ich auch bisher noch nicht.
    Lasst es euch gut gehen! Vielleicht schaffen wir es uns irgendwo zu treffen mal, wenn wir im Januar / Februar reisen wie derzeit geplant mit den Kindern.
    Wo werdet ihr ungefähr sein in diesen Monaten?

    Viele Grüße Anja

    PS: Reiner, alles richtig gemacht, der richtige Zeitpunkt um loszuziehen 😉

    • Reiner

      Hallo Anja,
      Wir kommen auch mehr und mehr in den Entspannungs Modus. Wir haben die erste Etappe Biskaya erreicht ab dann sollte Entspannung sein was auch eingetreten ist. Im Januar sind wir auf dem Atlantik, wir starten am 9. Januar von Las Palmas und werden ca. nach drei Wochen in Martinique ankommen und auch dort erstmal verweilen.
      Besuch ist immer willkommen!

      Liebe Grüße
      Reiner

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