Die Zeit rennt. Obwohl wir eigentlich wissen, dass unser Schiff bereits einen Zustand erreicht hat, in dem man getrost erst einmal losfahren könnte ohne große Probleme zu haben, haben wir das Gefühl, dass diese unsägliche To-do-Liste nicht kürzer wird. Am letzten Wochenende fährt Reiner alleine mit dem neuen Wassergenerator und weiteren Kabeln, Steckern und Solar-Regler nach Heiligenhafen, um in Ruhe und ohne Kommentare („Wie siehts denn hier wieder aus?“, „Überall liegen Kabel rum..“, „muss Mann die Bodenbretter unbedingt wieder hochnehmen?“, usw.) arbeiten zu können. Manchmal ist es einfach besser nicht dabei zu sein.

Dabei bin ich ihm für das zu erwartende Ergebnis wirklich dankbar und habe Hochachtung vor Menschen, die sowas verstehen. Mein Elektrizitätszentrum im Gehirn hat die Größe einer Erbse und für mich kommt der Strom bis zum heutigen Tag aus der Steckdose. Und damit das auch so bleibt, müssen Kabel sein, soviel verstehe ich immerhin. Wenn dann auch noch alles funktioniert, herrschen paradiesische Zustände. Die Nespressomaschine reagiert auf Knopfdruck, der Tiefkühler läuft, ich kann mein I-Pad laden und falls es zum Äußersten kommt (sowas wie Zucker oder Mehl quer durchs Schiff geschossen), kann ich sogar auf See den Staubsauger anschmeißen. Natürlich habe auch ich – immerhin – gelernt, dass das Ganze mit Amperestunden zu tun hat, mit denen ich nicht rumschleudern darf und die mir im Zweifel  auch vorgerechnet werden. Aber das ist kein Problem. Mathe geht dann wieder.