Wir bekommen die Kurve in Marsh Harbour nicht. Die horrenden Preise im Zusammenhang mit dem überall rumfliegenden Müll, der auch an der eigentlich noch ganz netten Uferstraße liegt, bekommen wir nicht unter einen Hut. Kurz entschlossen holen wir den Anker hoch und fahren schräg gegenüber zum Great Guana Cay. Hier soll es deutlich schöner sein, sagt die Crew der „Lusea“, die kurz vorher hier war.
Einigermaßen geschützt werfen wir den Anker in der Fisher‘s Bay, in der Nähe des Hauptortes. Der Ankergrund soll schlecht halten, es liegen jedoch Moorings aus. Beim ersten Versuch gräbt sich der Anker tief ein und so sehr ich auch rückwärts Gas gebe, er hält. Leider scheinen aber die wirklich schönen Ankerplätze der Vergangenheit anzugehören. Der Blick zum Land ist noch ganz schön, die Bucht hat einen hübschen Strand. Das Wasser allerdings sieht eher nach Ostsee aus. Vorbei mit Türkis. Trotz 3m Wassertiefe ist der Grund nicht zu erkennen.
Nun hängen wir erstmal auf dem Schiff. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet hat sich zusammengebraut und wird vom Hurricancenter beobachtet. Es rauscht genau über uns hinweg. Wetterprognosen werden alle paar Stunden aktualisiert. Die Seglerwelt, die zu den Bermudas aufbrechen will, ist wachsam. ( Da wo das gelbe Kreuz ist sind wir ????)
Und damit kommen wir zum nächsten Thema. Wir gehören nicht zu dieser Gruppe.
Wir haben uns entschlossen, nach Deltaville/Annapolis zu gehen. Nach vielen Gesprächen, schlaflosen Nächten und Rechnereien, haben wir uns entschlossen, einen Verkaufsversuch in den USA zu starten. In Annapolis sitzen die großen Broker, die sehr professionell gebrauchte Yachten vermarkten. Angeblich gibt es dort einen Markt für Schiffe, wie unseres. Sagt der Broker. Ob das stimmt? Wir werden sehen. Unser Schiff ist derzeit in gutem Zustand. Vielleicht haben wir uns durchrepariert. Ein paar Lackierarbeiten liegen an, sonst ist nicht viel zu tun. Sollte es nicht klappen, können wir immer noch im nächsten Jahr nach Europa segeln. Es läuft nichts weg.