Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung

Wir verbringen eine ruhige Nacht am idyllischen Ankerplatz (abgekupfert von der Kyla, die dort eine Woche vorher gelegen hat ????). Vor uns Mangroven mit weißem Strand, um uns herum hunderte von Delphinen. Fast wie Urlaub. Es schnauft und prustet die ganze Nacht um das Schiff.

Punkt 7.00 Uhr bei Sonnenaufgang holen wir das Eisen aus dem Sand und zockeln los. Das Wasser ist platt, Wind soll aber demnächst aus Nord kommen. Er tut es. Spannend wird, wie lange. Irgendwann wird er drehen. Über Ost nach Süd. Über den Zeitpunkt sind sich die Wettergurus alles andere als einig. Wir nehmen es, wie es kommt. Wenn wir nicht mehr weiterkommen, fahren wir „rechts ran“.

Tatsächlich beginnt er erst in der Nacht zu drehen und bläst kräftiger, als angesagt. Ab Mitternacht segeln wir bei 5 Bft, in Böen auch mal drüber, hoch am Wind nach Süden. Die Welle wächst, es wird nass auf dem Schiff. Aber es funktioniert. Es fliegt uns auch nur ein einziges Mal eine Schublade aus den Angeln und sorgt für Begeisterung.????(Nein, nicht die mit den Messern, sondern die mit dem sonstigen Küchenwerkzeug.) Für monatelanges Stilliegen in der Marina ist der Einstieg sagen wir mal suboptimal. Das Schiff kämpft sich bei 50 Grad am Wind vorwärts, ich kämpfe bei dem Gedanken an Essen…..

Drei Stunden vor Palm Beach hat Balou endgültig die Schnauze voll und macht eine Vollbremsung. Wind genau von vorne, Schluss mit der Segelei. Für den Rest der Strecke läuft der Motor. Der Spaßfaktor ist eingeschränkt, der Segler weiß von ich spreche.

Wir verbuchen es unter „Getriebeeinarbeitung“. Aber: 150 sm im Sack. Jetzt noch ein klitzekleines Stückchen weiter nach Süden und dann zack rüber. Das wird ja wohl zu schaffen sein….

1 Kommentar

  1. Anke Benecke

    Hallo Beate,
    was für eine aufregende Zeit…. Aber Entschädigung scheint ja in Sicht?!
    Ich wünsche es jedenfalls!!!
    LG Anke

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