Man muss es ihnen lassen, zelebrieren können sie. Deutlich besser als wir und weniger theatralisch.

Am 1. Advent bricht Weihnachten endgültig an. Eingeläutet von der Weihnachtsparade, die auch hier im eher kleinstädtischen New Smyrna stattfindet. Sie beginnt am Strand und zieht über die große Brücke, die den Inselteil der Küste mit dem Festland verbindet, bis in den vollkommen untouristischen Ortskern. Die Brücke selbst bleibt für 3 Stunden für den Auto- und Schiffsverkehr gesperrt.

Auf der gesamten Strecke herrscht Picknickstimmung. Alles wird zugeparkt, die Campingstühle und der Grill aufgebaut. Bei 25 Grad wartet man auf den Weihnachtsmann, für alle Fälle – falls es länger dauern sollte – auch mit der Familienpizza auf den Knien. Santa und sein Weihnachtsgefolge setzen sich pünktlich um 15.30 Uhr in Bewegung, angeführt vom Flaggenmännchen. Damit wir auch nicht vergessen, wo wir sind!

Es wird gefeiert. Ähnlich den Karnevalszügen im Rheinland ziehen bunte, mehr oder weniger weihnachtlich geschmückte Wagen durch die Straße. Mal mit Weihnachtsmusik, mal mit Countryklängen untermalt, schneit es sogar von manchem Wagen. Horden von Kindern aller Alterstufen stehen in der ersten Reihe. Denn, es regnet nicht nur Süßigkeiten ohne Ende, sondern auch kleines Spielzeug bis hin zum Kinderbuch. Den Kleineren werden die Geschenke auch direkt in die Hand gedrückt, damit wird Gedränge vermieden. Jeder bekommt mehr als genug.

             

„Merry Christmas“, wird einem fröhlich zugerufen, die Kinderaugen strahlen. Gegen Ende des Zuges sieht man den Kindern die Aufregung an. Da werden auch schon mal Reiner’s Füße vor Erschöpfung als Sitz benutzt. ????

Ich hatte mir Weihnachten in den USA weitaus kitschiger vorgestellt. Den einen oder anderen Ausreißer gibt es zwar, aber vor allen Dingen ist es ein fröhliches Fest mit stimmungsvoller Beleuchtung. Kein Vergleich zum letzten Jahr auf Martinique, wo die Deko die Grenze zur Geschmacklosigkeit (aus unserer Sicht!) klar überschritten hat.