Einen Tag vor unserem Abflug nach Island besorgen wir uns noch schnell Wurst und Käse. Lebensmittel sollen teuer sein in Island und wir wohnen im Ferienhaus. Also kann man sich ja vorher eindecken. Ein leckerer Schinken und Salami wandern nebst einem Kilo Käse in die Reisetasche.

Wir gehen davon aus, dass Island zur EU gehört. Vodafone sagt, dass wir normal telefonieren können, man kann mit einfachem Personalausweis einreisen, also kann man auch Lebensmittel mitnehmen.

Am Abend lege ich mich noch einmal in die gemütliche Badewanne und lese in meinem Reiseführer. Und muss erfahren, dass Island nicht zur EU gehört. Und blättere zu den Einfuhrbestimmungen. ????

Nicht eingeführt werden dürfen: Frische Molkereiprodukte, rohes Fleisch ( hier wird ausdrücklich Schinken und Salami erwähnt) und Reitsachen. ????Quasi exakt die Dinge, die sich meiner Reisetasche befinden.

Mein Sohn winkt gleich ab, als ich ihm das Wurst-Käse-Paket unter die Nase halte. Sehe ich ein, schafft er auch bis Weihnachten nicht. Dann beginnt mein Hirn zu arbeiten. Ich verfüge ja über eine gehörige Portion krimineller Energie und beschließe nach einem Telefonat mit der Worlddancercrew das Zeug zu schmuggeln. No risk no fun. Im schlimmsten Fall werde ich mich beim Zoll ausweinen und ihm das Zeug schenken. Die Reithose packe ich schweren Herzens wieder aus, die wird nicht an die Fischstäbchen verschenkt.

Meine Schmuggelware kommt brav in Island an. Wir kommen extrem zügig an unser Gepäck. Dann trenne ich mich von der Truppe und lasse sie mit ihren vielen schweren Taschen vorweg gehen. Die werden ja wohl eher den Mann mit sichtlichem Übergepäck kontrollieren, als die charmant lächelnde, alleinstehende Frau mit kleinerer Tasche. Und wenn sie dann mit Reiners Taschen beschäftigt sind, gehe ich rechts vorbei. So der Plan.

Funktioniert. Tiefenentspannt schlendere ich zum Ausgang. Mit 2,5 Kilo Wurst, Schinken und Käse in der Tasche. Und ich lasse meine Reithose zu Hause…….????.

Na egal, jetzt gibt’s erstmal Frühstück mit reichlich Belag.