The City never sleeps

…..hat seit gestern eine neue Bedeutung.

Dass in NY viel los ist, ist kein Geheimnis. Dass dort auch bis in die Nacht Verkehr auf den Straßen herrscht ebenso nicht. Aber gegen diese Stadt ist Köln ein Kuhkaff.

Meine Familie hat mir zum Geburtstag Karten für mein Lieblingsmusical „Phantom der Oper“ auf dem Broadway geschenkt. Mein Mann hat für die Nacht ein Hotel gebucht, damit wir nicht mitten in der Nacht zum Schiff zurück fahren müssen und einmal in Ruhe NY bei Nacht erleben können. Was für ein Erlebnis……..

Hunderte von Musicals laufen auf dem Broadway, jedes hat sein eigenes Theater. Sie liegen dicht an dicht rund um den Times Square verstreut. Das Leben pulsiert.

Der Nachmittag beginnt schon mal mit dem ersten Highlight: Im Hotelzimmer befindet sich eine Badewanne. Wellness für den Segler, der die letzten Monate meist auf der Badeplattform geduscht hat, immer auf sparsamen Wasserverbrauch geeicht. Gegen Abend geht es dann um die Ecke zum Theater. Eine Menschenschlange, deren Ende mit dem Auge nicht gleich zu erkennen ist, wartet auf Einlass. Davor parkt eine Strechlimousine. ( Ich verzichte auf das X-Wort). Wider Erwarten sind wir trotzdem schnell im Inneren des Theaters.

Das Stück läuft hier seit 25 Jahren. Immer in diesen Räumen. Trotz einer Kapazität von 1000 Besuchern macht es einen liebevoll kuscheligen Eindruck. Goldverzierungen bis zur Decke, roter Samtvorhang. Etwas benutzt, aber mit viel Charme. Die Inszenierung trifft alle Erwartungen. Tolle Stimmen, besonders das Phantom punktet und auch der Kronleuchter rauscht im richtigen Moment von der Decke. Zwischendurch haben wir Gänsehaut. Wunderschön.

Nach Ende der Vorstellung bleiben wir mit aufgerissenen Augen an der Straße stehen. Dachten wir vorher es sei voll, haben wir uns getäuscht. Jetzt ist es voll. Vor den Theatern warten immer noch hunderte Theatergäste, um auf die Stars zu warten. Diese tauchen dann auch artig auf. Vor dem Schauspielhaus, in dem „Hello Dolly“ läuft, ist es besonders voll. Bette Midler spielt zur Zeit die Hauptrolle.

Wir verzichten dann doch auf eine solche Begegnung und wandern in Richtung Times Square. Es ist Donnerstag, 23.30 Uhr und dunkel. Auf dem Times Square ist es taghell. Die Leuchttafel halten die Dunkelheit fern, alles ist bunt. Es könnte auch am Nachmittag sein, man würde den Unterschied nicht merken, die Dunkelheit dringt nicht nach unten. Alle Geschäfte haben geöffnet. Auf der Straße staut sich der Verkehr, der hauptsächlich aus den gelben Taxen besteht. Gehen die niemals ins Bett? Geht niemals das Licht aus? Offensichtlich nicht.

New York, the City never sleeps. Und das blaue Auto ist echt. 

 

3 Kommentare

  1. Jens B.

    Frei nach Sting: A Kölnischman in New York.
    Man kann den staunenden, offenen Mund richtig gut miterleben. ????

  2. Anke Benecke

    Ach Beate, Du übertreibst doch maßlos, das kann doch kein Mensch glauben….
    oh man, Fernweh tut beim Lesen diesen Schilderungen richtig weh…

    L.G.

  3. Beate

    Ich sag’s Euch. Und das mir, dem eingefleischten Landei aus Adenbüttel! Da hat sogar der Kölnishman nicht mehr gesprochen…..
    Aber wie man in so einer Stadt leben kann, weiß ich immmer noch nicht. Vielleicht muss man extrem reich sein, um sich eine Luxuswohnung mit Dachterrasse ganz weit oben leisten zu können, oder extrem durchgeknallt…..????
    Lg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert