Unterwegs im C& D Channel

Segeln wie in den Schären.

Gestern Morgen verlassen wir vorerst Deltaville. Die Aussichten sind mäßig, wir hoffen auf segelbaren Wind…????.
Kaum sind wir im Hauptkanal in Richtung Norden, kommt eine leichte Brise von schräg hinten auf. Jetzt gibt es kein Pardon, der blaue Unhold ( unser Gennaker) muss aus der Kiste. Er bläht sich artig auf und wir gleiten lautlos über das Wasser. Kein Geächzte, kein Knacken, keine Welle, nichts.

Zum ersten! Mal auf unserer Reise liege ich auf dem segelnden Schiff mit dem Buch auf dem Deck. Fast wie Urlaub. Gegen Abend soll der Wind einschlafen, tut er aber nicht. Im Gegenteil, er nimmt zu. Plötzlich haben wir 8 kn Geschwindigkeit bei 14 Knoten wahrem Wind von hinten. Das Ding muss runter. Und wieder gibt es Theater. Obwohl wir den Gennaker in die Abdeckung vom groß bringen, damit der Druck rauskommt, kann Reiner ihn nicht wegrollen. Er zieht und zieht an der Endlosleine, die Furlex dreht sich, das Segel rollt nicht ein.

Wir probieren es mit in den Wind fahren. Noch schlimmer, das geht gar nicht. 140qm sind zuviel, wenn sie im Wind schlagen. Die schlagende Schot verbiegt eine Halterung vom Solarpaneel und zerreißt ein Kabel. Wieder zurück. Da die Holeleine inzwischen auch halb gerissen ist, gehen wir erstmal wieder vor den Wind, um Ruhe ins Schiff zu bekommen. Mir gehen Gedanken wie :“ Abschneiden und versenken“, durch den Kopf. ????

Reiner repariert die Leine, neuer Versuch in der Abdeckung vom Groß. In einem Moment, in dem der Wind etwas nachlässt, klappt es. Der Gennaker lässt sich einrollen und verschwindet schnell in seiner Tasche. Schnell zu, damit er nicht wieder raus kommt, man weiß ja nie bei dem Ding…….????

Was ist da bloß nicht richtig? Oder mit uns? Jedesmal gibt es Theater mit dem Ding. Bei 14 Knoten wegrollen, muss doch gehen, oder? Warum dreht die Rollanlage, aber das Segel nicht? Bzw. fängt an, sich aufzurollen, um dann plötzlich wieder aufzugehen obwohl weiter gedreht wird? Doch zu dämlich? Wir haben keine Ahnung. Dabei funktioniert das Segel wirklich gut, wenn es oben ist.

Für den Rest des Tages haben wir schönen Wind auch für die normale Besegelung und müssen noch kurz vor dem Kanal warten, bis die Tide kippt und wir mit der Strömung nach Westen gehen können. Das tun wir gerade. Ebenfalls sehr zügig mit über 7 kn. Gegen den Strom zu fahren, macht hier gar keinen Sinn, schätze, da steht man auf der Stelle…….so sind wir in gut 2 Stunden durch.

Ein hübscher Kanal ist es. Zwischendrin kleine Strände, hinter Bootsstegen liegen einzelne Häuser.
Wir werden durchfahren bis zum Ausgang der Delaware Bay. Dort wird dann gewartet auf den passenden Wind für die letzten Meter nach NY.

 

2 Kommentare

  1. Joachim

    Achterliche Winde …. wir haben schon fast vergessen, wie man das schreibt. Samstag geht es dann wohl los nach Santa Marta. 105° bei Wind aus 65 bis 90°. Da ist der Spaß schon vorprogrammiert. Euch noch viel Freude auf den letzten Metern bis NY.

    • Beate

      Und das ohne Welle! Kein Geeier, nix. Bestell Sabine schöne Grüße und sag ihr, dass Segeln auch Spaß machen kann. Ich hab’s erlebt…..????

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