Der Tag schleicht sich dahin, der Motor läuft. Nicht einmal die wenigen Windfelder tauchen auf. Dafür herrscht brühtende Hitze. Der Golfstromstrom ist zwischendrin so stark, dass wie die Drehzahl auf 1000 laufen lassen können, aber immer noch zwischen 7-8 Knoten Geschwindigkeit haben. Ganz ohne geht leider nicht, denn dann steuert der Autopilot nicht mehr. Ein Minimum an eigenem Vortrieb muss sein, insbesondere, wenn der Wind von hinten kommt.

Welcher Wind? Ungefähr 6 Knoten wahrer Wind. Da wir aber mit ungefähr dieser Geschwindigkeit auch nach vorne geschoben werden, herrscht auf dem Schiff 0 Wind. Die Luft steht. Wer hat eigentlich das Märchen erzählt, dass es im Norden kühler wird? Bis jetzt jedenfalls kein Stück. Dafür zieht gerade ein Gewitter auf, das für die späte Versendung dieser Zeilen verantwortlich ist. Bei Gewitter wird die Antenne getrennt und alle Geräte wandern in den Backofen.

Blitze zucken ohne Pause, für den, der sowas zum ersten Mal sieht, sieht das gruselig aus. Wir sind inzwischen ziemlich entspannt. Trotzdem ist es immer schön, wenn man nicht ganz alleine ist und das Navilicht der Worlddancer neben uns zu sehen ist. Wenn einer absäuft, kann der andere ihn rausziehen. (Scherz).

Das Etmal an Tag 2 betrug 170 sm. Immerhin. Wieviel das wohl wäre, wenn wir Wind zum Segeln hätten….nicht auszudenken. In 36 Seemeilen erreichen wir Cape Hatteras, der berüchtigte Schiffsfriedhof an den Outer Banks, die schon für viele Kinofilme herhalten mussten. Wir werden den Zipfel mit gebührendem Respekt umfahren und dann leider den Zauberstrom verlassen. Der geht weiter nach Osten, wir biegen ab nach NW in Richtung Chesapeake Bay.

190 sm to go.