Bisher dachte ich immer, dass das Gesundheitssystem in diesem Land nicht besonders gut funktioniert. Es ist ja so einiges durch die Presse gegangen. Was wir allerdings bisher hier erlebt haben, Hut ab. Da kann sich Deutschland ruhig mal ne Scheibe von abschneiden.

Bis zur Diagnose am Freitag ist schon alles ziemlich zügig gegangen. Dabei mussten wir uns nur um den ersten Arzttermin selber kümmern. Der Rest läuft über die Praxis. Nun soll in dieser Woche die ambulante OP folgen. Am Montag ist Feiertag.

Gestern früh beginnt das Telefon zu klingeln. Schlag auf Schlag bekommt Reiner mitgeteilt, wann er wo sein muss. Der Doc hat den Eingriff auf 6.30 Uhr Mittwochmorgen gelegt. ???? Zu nachtschlafender Zeit….. Die Klinik ruft an, eine Schwester füllt mit ihm schon mal per Telefon den Narkosebogen aus. Am Nachmittag meldet sich das Labor, es soll noch Blut abgenommen werden. Alle sind vernetzt, jeder weiß Bescheid. Ich gebe zu, ich bin beeindruckt.

Da ich Volltrottel meinen Führerschein in Deutschland vergessen habe, bietet sich Herwig heldenhaft um diese Uhrzeit als Fahrer an. Wieder mal Schwein gehabt, sonst hätte die Taxe fahren müssen.

Um 10.00 Uhr spricht er wieder und ist noch leicht beduselt auf dem Rückweg. Gleich nach dem Aufwachen gab’s Kaffee und Kekse. Alles gut, der Klumpen ist zertrümmert, das Gebrösel fließt jetzt leicht ab. Freitag noch eine kleine Kontrolle, ab Samstag können wir weiter sagt der Doc.

Das ist nicht der schlechteste Ort, um krank zu werden.

PS: Im Glas befindet sich Tee!!!