Es kommt, wie es kommen musste. Die Flaute legt sich langsam, es weht wieder etwas Wind. Der Ententeich verschwindet, erste Schaumkrönchen zeigen sich auf dem Wasser. Einerseits Gott sei Dank, die stehende Hitze war ziemlich brutal. Andererseits wächst die Sorge um den Anker wieder. Bis zum Samstag soll es bis 31 kn in Böen pusten. Das treibt einem dann auch wieder den Schweiß auf die Stirn….

Mit den Atangas werden Notfallszenarien entwickelt.

Szenarium 1: Es bläst. Der Hauptanker verhakt sich irgendwie an einer Steinkante und hält bombenfest. ( Nach dem 3. Tequila ist die Welt rosa und wir haben einen der Topankerplätze ever.)

Szenarium 2: Es bläst. Der Zweitanker hält die Kette am Boden und durch das Ketten/Ankergesamtgewicht haben wir zwar einen Schwojenkreis, aber bewegen uns nicht in Richtung Land.

Szenarium 3 : Es bläst. Trotz zweier Anker und 40m Kette auf 2,30 m Wassertiefe rutschen wir. Die Anker müssen hoch und wir müssen neu ankern, in der Hoffnung eine Sandkuhle zu finden. Das wird dann spannend. Denn wir müssen ja erst den Zweitanker wieder von der Kette abtüdeln und ins Dinghi laden. Alles bei viel Wind. Das ist die gruselige Variante…..

Szenarium 4 : Der Wind kommt nicht in angesagter Stärke.

Die Kontrollinstanz beginnt jetzt schon, zweimal pro Tag nach den Ankern zu schnorcheln. Der Ankeralarm läuft wieder.

Ansonsten freuen wir uns über das Aquarium unter und vor uns am Riff. Der bildschöne kleine Adlerrochen kreist den ganzen Tag majestätisch um unser Schiff, ein Delphin verirrt sich. Am Riff wird die Welt bunt. Große Hirnkorallen wachsen wie Riesenpilze aus dem Boden, Fächerkorallen wiegen sich im Wasser. Ich habe meine erste Haisichtung. Das niedliche Tierchen liegt am Boden und schläft. Ich schleiche mich unauffällig davon. So ganz dicht brauche ich die ja nicht……