Die Tür ist zu, geschlossene Veranstaltung.

Mit allen aktivierten Alarmknöpfen in Kopf und IPad gehen wir früh ins Bett. Wer weiß, was kommt.
Die erste richtige Attacke kommt am frühen Morgen zwischen 4.30-5.00 Uhr. Der Wind legt plötzlich zu, Böen gehen bis auf 27kn. Was uns beim Segeln freut, klingt hier gruselig. Der Wind pfeift im Rigg, die Welle wird größer, obwohl wir hier geschützt hinter dem Riff liegen. Wir starren wie gebannt auf unseren virtuellen Anker auf dem Monitor. Nichts bewegt sich. Jedesmal, wenn die Ankersicherungsleine einruckt, zucken wir auch. Aber es passiert nichts.

Am Morgen findet die erste Schnorchelkontrolle statt. Der Hauptanker hat sich keinen Millimeter bewegt. Die Kette bis zum Zweitanker liegt schnurgerade und ist mittlerweile von Sand bedeckt. Der Zweitanker liegt etwas schräg mit einer Kralle im Sand. Eingehakt? In der Böe kommt Zug auf den Kettenteil vom Schiff bis zum Zweitanker, der sich aber im Moment auch nicht bewegt. Leider beträgt dieser Kettenteil nur 26m. ( Also immer noch die 10fache Länge zur Wassertiefe, die bei Sturm empfohlen ist). Mehr Kette geht nicht, hinter uns liegt die Atanga. Und die kann auch nicht mehr Kette geben, hinter denen wird es flach.

Wirklich ändern wollen wir aber auch nichts. Bis jetzt hat es gehalten. Nicht, dass hier noch der klassische Fall einer Verschlimmbesserung eintritt. ????

Über dem Riff brechen inzwischen große Wellen mit Getöse, die Einfahrt ist nicht mehr zu erkennen. Nur noch eine einzige wilde, weiße Linie. Gate closed. Wie die Maus in der Falle.

Im Moment ist eine kleine Pause, gegen Abend geht es dann richtig los.