….Hammer, Zollstock, Schärennagel.

Das Wetter wird unheimlich. Die Hitze nimmt wieder zu. Heute 34 Grad bei gefühlten 47. Die Brühe läuft, ohne dass man sich bewegt. Wir schwitzen wie die Schweine. Alles klebt, weil die Luftfeuchtigkeit steigt. Es ist diesig, kurz hinter dem Riff endet die Sicht.

Was für den normalen Urlauber bedeutet, dass er zwischen Wasser und Klimaanlage pendeln kann, deutet für uns auf Zeichen eines Wetterumschwungs hin.

Im Moment wabern wir nahezu ohne Wind in der Mittagshitze von rechts nach links. Das wird sich ab heute Abend geben. Morgen haben wir nur starken Wind, ab Samstagnacht sollen die Böen über 30 kn gehen. Sogar Windyty, die normalerweise in unseren Augen echte Nichtskönner sind und grundsätzlich 2 Windstärken zu wenig sagen, untermauern die Prognose. Normalerweise ist das wirklich kein Problem. Hatten wir alles schon. Hier aber liegen unsere beiden Anker nach wie vor oben auf, mit der kleinen Hoffnung, dass sich irgendeiner hinter der Felsplatte verhakt. 25 kn Wind hatten wir schon, das hat gehalten.

Man könnte noch abhauen. Leider sind die „sicheren“ Ankerplätze weiter südlich ebenso flach und Korallenplatten gibt es überall. Also auch keine überzeugende Alternative.

Inzwischen haben wir Plan B erarbeitet. Mit Hammer, Schärennagel und Zollstock bewaffnet, fahren wir mit dem Dinghi weiter vor in Richtung Riff und stochern im Boden nach Sandkuhlen. Ca. 100 m vor uns werden wir fündig. Ein mit wenig Gras bewachsenes Sandloch tut sich auf. Allerdings sehr loser Sand. Der Schärennagel geht gut rein – aber auch leicht mit der Hand wieder raus. Die Tiefe wird mittels Zollstock rundherum nachgemessen. ( bei max. 2,50m kein Problem ????) Nun könnte man im Notfall darauf hoffen, dass sich der Anker eingräbt und an der beginnenden Felsplatte stoppt. Auf dem IPad wird der Wegepunkt des Sandlochs festgehalten. Sollten wir nun ins Rutschen kommen, werden wir versuchen, den Anker an genau dieser Stelle neu zu setzen.

Hoffen wir mal, dass wir Plan B nicht brauchen oder es wenigstens nicht in der Nacht ist.

Ein Gutes hat das komische Wetter aber doch. Heute schwimmen Unmengen an großen Adlerrochen und eine riesige Schildkröte ums Schiff. Wenigstens gibt’s was zum Gucken.