Mal wieder (oder immer noch) ein schwachwindiger Tag. Wir motorsegeln…
Aber die Ruhe täuscht. Leider braut sich da mehr zusammen, als wir zu Anfang gedacht haben. Nach vielem Hin und Her und stundenlangem Grübeln haben wir heute früh beschlossen, nach Mexiko durchzufahren. Dann kommt der letzte Wetterbericht. Schluck. Neues Grübeln, mulmiges Gefühl im Bauch. Neue Entscheidung: Wir laufen die Caymans an.
Das Wettergebilde wächst sich mit jedem neuen Bericht weiter nach Süden in unsere Richtung aus. Weitersegeln würde bedeuten: 1,5 Tage um die 30 Knoten Wind zunächst aus 90 Grad, später aus 120 Grad. Ein sehr schneller Kurs. Leider würde es auch bedeuten, dass wir sicher in der Nacht unser Ziel erreichen würden. Also müssten wir frühzeitig die Segel verkleinern und die Geschwindigkeit drosseln. Das ist bei solchem Wind nur schwer machbar, zumal uns jetzt schon 2 Knoten Strom von hinten schieben. (Außerdem kann es eklig werden, wenn man bei der Welle zu langsam wird…) Wenn das Schiff erstmal ins Rennen gerät ist es schwer zu stoppen, da kann man reffen und reffen, die Geschwindkeit ändert sich kaum. Die Dinger laufen dann wie entfesselt, als gäbs kein Morgen.
Es würde ebenfalls bedeuten, dass wir bei diesem Wind, denn der reicht seit heute Vormittag auch bis über Mexikos Küste, unser Ziel erreichen würden. Unser Revierführer sagt, dass die Ansteuerung ( auch die südliche)schon bei normalem Wind nicht ganz einfach ist.
Das ist alles Mist. Aus Erfahrung während unseres Starts über den Atlantik haben wir gelernt, dass sich solche häßlichen Wettergebilde auch mal ganz schnell weiter negativ entwickeln können. Damals haben wir Schwein gehabt und haben die Kapverden angelaufen. Hier ist unsere letzte Möglichkeit Grand Cayman.
Richtig Lust haben wir nicht drauf. Aber auf hohes Risiko haben wir auch keine Lust, manchmal muss man auf sein Bauchgefühl hören.
Etmal Tag 5 (gestern vergessen)138 sm
Etmal Tag 6 136 sm
DTG bis Mexiko 360 sm
DTG bis Cayman 27 sm