Wir sind unterwegs.

Wie geplant legen wir gegen Mittag ab. Die Windaussichten sind mäßig, wir werden zwei Tage mit schwachem Wind zu rechnen haben. Reiner befürchtet schon, dass zwischendurch der Motor laufen muss. Bis Sonntagabend wollen wir das südliche Kap der Dom.Rep. passiert haben, dann nämlich kommt da irgendwann sehr viel Wind. Derzeitige Angaben liegen bei 30 und mehr Knoten von hinten. Kann man machen, können wir auch, aber muss ja nicht sein.
Wider Erwarten schläft der Wind aber nicht ein, sondern weht leicht vor sich hin. Gerade so, dass wir um die 5 kn Geschwindigkeit haben. Nicht berauschend, aber reicht.
Die Nacht ist ruhig, während meiner Wache haben wir keine einzige Schiffsbegegnung. Es ist zwar stockdunkel ohne Mond, aber dafür leuchtet ein gigantischer Sternenhimmel, der soviel Licht strahlt, dass einige besonders helle Sterne auf dem Wasser eine Spur zeichnen.
Heute Vormittag beschließen wir, den blauen Unhold aus der Tüte zu holen. 10 Knoten Wind aus 120 Grad, besser gehts nicht. Diesmal will er besonders eifrig sein und ändert seine Taktik. Statt sich beim Ausrollen zu verknoten, rollt er sich, kaum hochgezogen, fehlerfrei von alleine aus. Das darf er auch nicht…..
Na nun ist er, wo er hingeört und macht seinen Job, indem er uns mit zwischen 5-6 Knoten Richtung Mexiko zieht. Schaun wir mal, wie er wieder runterkommt. Spätestens heute Abend muss er ins Bett. Nachts ist Gennakerverbot