Jetzt wissen wir, warum das, was wir hier machen auch Blauwassersegeln heißt.

Dass der Atlantik ziemlich blau sein kann, haben wir schon gesehen. In Küstennähe nimmt die Farbe dann häufig Grüntöne an, an Stränden das beliebte Türkis. Aber das Blau von heute war unglaublich.

Heute früh machen wir uns mit der Worlddancer und der That’s Life weiter auf den Weg nach Westen. Isla Vieques ist das Ziel, eine der kleinen Inseln, die zu Puerto Rico gehören. Der Wind ist super mit 5-6 Bft und wir können mal wieder richtig schnell segeln und mit über 8 kn die Welle runterrauschen. Im Süden der Insel wird es plötzlich blau. Blauer geht es nicht. Knalliges Mittelblau. Ich sitze auf der Kante der Reling und starre ins Wasser, weil ich mich gar nicht an diesem Blau sattsehen kann. Wenn Segeln bloß immer so wäre…….

Zunächst laufen wir in die Sun Bay ein. Ein kilometerweiter Strand mit Palmen empfängt uns, leider aber auch ein ekelhafter Schwell, der das Glas vom Tisch rutschen lässt. Da die letzte .Nacht schon sehr wackelig war, sind wir mäßig begeistert, holen den Anker wieder hoch und fahren um die Ecke vor den Hauptort. Trotz des laut Revierführers schlechten Ankergrundes, gräbt sich der Haken beim ersten Versuch bei allen drei Schiffen tief durch Seegras ein und hält.

Eine Besonderheit auf dieser Insel sind die Wildpferde. Nun stellt man sich als deutscher Tourist eine große Herde vor, die irgendwo in der Pampa vor sich hin grast. Hier läuft das anders. Kurz nachdem wir unser Dinghi für den ersten Erkundungsgang festgemacht haben, kommen zwei Pferde auf der Straße entlang getrottet. (Eins davon ist ein Hengst!) Huch, ausgebüchst, denken wir. Keiner kümmert sich drum. Sie biegen an der Kreuzung links ab und knabbern auf dem Grünstreifen am Rand. Weiter vorne entdecken wir weitere Pferde und dann noch zwei und dann noch drei.

Wie sonst die Hühner, laufen hier einfach so Pferde rum. Überall. Und niemand muss abäppeln. Was wär das für ein Theater zu Hause.