Die ersten 0,5 sm auf dem Weg nach Norden sind geschafft. Wir liegen im klaren Wasser im großen Ankerfeld vor St.Anne. Wenn die nächsten 309,5 sm auch so werden, wird es allerdings schwierig….

Am Vormittag bin ich noch mit dem Einkochen beschäftigt, Reiner fährt von A nach B, um noch Wasser zu holen, Ersatzteile für den Herd zu beschaffen, auszuklarieren usw.

Um die Mittagszeit sind wir halbwegs fertig genug, um den Anker aus dem Grund zu ziehen. Und da geht das Theater auch schon los. Die Kette verklemmt sich bombenfest in der Nuss der Ankerwinsch. Es geht weder vor, noch zurück. Ca. 20 min später, nach viel WD 40 ( des Seglers liebste Sprühdose), Hammer und dickem Schraubenzieher löst sich die Kette und kann eingeholt werden. Der Anker selbst sitzt dann so fest im Grund, dass unser 14.5 Tonnen schweres Schiff mit der Nase nach unten geht. Kein Wunder, bei so viel stürmischem Wind hat der Anker genau das gemacht, was er machen soll: Er hat sich immer weiter eingegraben. Zentimeterweise geht es vorwärts, die Winsch geht bis an ihre Grenzen. Irgendwann bricht der Anker aus und wir können losfahren. Wenn nicht…….

…..nach 4-wöchiger Liegezeit im nährstoffreichen ( oder auch vollgeka…….) Wasser von Le Marin die Fauna den Propeller zugesetzt hätte. Ich gebe Gas, es ruckelt, kein Schub. Super geeignet in einem derart engen Ankerfeld, in dem man zwangsläufig sehr schnell zum nächsten Nachbarn treibt. Nochmal Gas, nichts. Ich ordere den Chef nach hinten, nach dem übernächsten Versuch setzt sich das Schiff in Bewegung. Aber es fühlt sich alles sehr schwergängig an. Mühsam bewältigen wir die paar Meter aus der Bucht.

Vor St. Anne ist viel Platz für alles und jeden. Auch für Fischerleinen……

Die liegen zur Zeit kreuz und quer verteilt durch das Ankerfeld, Slalomfähigkeit wird vorausgesetzt. Reiner steht wie immer vorne und dirigiert mich zum geeigneten Platz. Die ersten Leinen sehen wir noch, die zweiten auch und plötzlich ist die dritte weg. ???? Hinter uns gehäckseltes Styropor. Ganz schlechtes Zeichen. Trotzdem fällt der Anker ungefähr da, wo er hin soll. Beim Einfahren ruckelt es wieder, das Ruder ist auch schwergängig. Ich breche die Einfahraktion ab, weil die ganze Steuersäule vibriert. Da wir trotzalledem ganz gut liegen, stellen wir den Motor ab und Reiner geht mit Schnorchelbrille bewaffnet die Lage checken.

Wir haben es geschafft eine Leine sowohl um den Propeller zu wickeln, als auch um das Ruder. Das kann auch nicht jeder….
Mit dem Tauchermesser lässt sich das Mistding nach kurzem Widerstand abschneiden. Der nächste Blick geht über das Unterwasserschiff und offenbart den Grund für die Schwergängigkeit. Wir sind komplett mit Muscheln zugewachsen, die sowohl den Ruderschaft als auch den Propeller belagern und somit am Ausklappen behindern. Da bewegt sich kaum noch was. Und das nur 3 Monate nach neuem Antifouling.????

Also, am Mittwoch losfahren wird wohl schwierig. Das Zeug muss erst weg. Und das wird nochmal eine längere Aktion im vollständigen Tauchequipment. Morgen machen wir mal ein Foto und vielleicht schicke ich das dann zu Seajet.

Und ich hatte gedacht, 2016 ist aufgebraucht…….