Auch die Kariben feiern Weihnachten. Warum auch nicht, schließlich herrscht dort das Christentum und Weihnachten ist nun mal ein christliches Fest. Aber irgendwie fühlt sich das albern an.

Die künstlichen Weihnachtsbäume sind meist weiß und mit bunten Lichterketten behangen. Für unseren Kulturkreis überaus kitschige Girlanden zieren die eine oder andere Decke, an der manch große rote oder auch grüne Kugel hängt. Und wenn das noch nicht reicht, um Weihnachtstimmung aufkommen zu lassen, setzt sich die Bedienung im Café auch schon mal die rote Zipfelmütze auf. Mit Reggaerhythmus unterlegte Weihnachtslieder klingen aus den Ecken. Man sitzt in seiner tropischen Leichtbekleidung daneben, ein bekanntes Gefühl von Weihnachten kommt trotzdem nicht auf.

Gestern sitze ich nun im Flieger. Direkt nach der Landung in Frankfurt, nachdem sich der Pilot für unsere Anwesenheit bedankt hat und uns herzlich einlädt, uns bald wieder begrüßen zu dürfen, setzt plötzlich rockige Weihnachtsmusik im Flieger ein. Ein Grinsen geht durch die Gesichter. Zu Hause. Bei Betreten der Ankunftshalle wird es ernst. Gelbliche Lichtergirlanden winden sich um Säulen, Tannengrün mit roten und grünen Kugeln steht in den Ecken, echte grüne Weihnachtsbäume zieren Schaufenster. Irgendwie wird’s mir ganz warm ums Herz.

Als ich in Braunschweig aus dem Bahnhof trete, bin ich richtig angekommen im Weihnachtsland. Bratwurstbuden mit Glühwein, Lichterbehang vor den großen Scheiben und klare kalte Luft schlagen mir entgegen. Herrlich. Mal sehen wie lange. Im Moment befinde ich mich noch im Zustand karibischer Gelassenheit und kann das alles genießen.