Mit Argusaugen beobachtet die Seglergemeinde der südöstlichen Karibik das heranziehende Sturmtief. Je näher es kommt, desto mehr beginnen sich die Wettermodelle zu unterscheiden.Zunächst liegt Grenada im Focus, bei einigen besteht weiter die Gefahr Trinidad zu streifen. Andere sehen eher ein leicht nördliches Abdrehen.

Emails beginnen zwischen den Seglern hin und her zu gehen. Immerhin hat das Ding noch keinen Namen, denn alles was einen Namen hat ist richtig ernst, hat einen geschlossenen Wirbel, macht dann richtig Schaden und dieser wird von der Versicherung garantiert nicht mehr bezahlt.

Irgendwie regen wir uns aber nur gemäßigt auf, wir können sowieso nicht machen. Außerdem hat unser Freund Herbert von der Kalimera ( zur Zeit in Ungarn) versprochen, dass er das Ding im Griff hat. Na dann……

Man weiß allerdings schon, dass der Kleine „Matthew“ heißen soll, wenn er groß ist. Derzeit fliegen regelmäßig Aufklärungsflugzeuge durch die „Tropical Wave“, wie sie sich der Wirbel im Moment nennt, um Zugbahn und Veränderung genau zu beobachten.

Seit heute früh nun wird deutlich, dass Trinidad zwar heftigen Regen und Gewitter bekommen soll, der Sturm zieht jedoch nördlich vorbei. Betroffen sein wird nun wahrscheinlich das Gebiet zwischen St. Vincent und Dominica. Das ist genau der Grund, warum wir nach Trinidad gezogen sind und nur wenige Mutige (oder Leichtsinnige?) deutlich weiter nördlich während der Hurricansaison bleiben.

Potential hat er noch, der Sturm. Drücken wir der Bevölkerung die Daumen, dass keine großen Schäden entstehen. Genug Armut ist eh schon vorhanden.

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