Gestern früh sind wir zu einem Kurzstopp auf Grenada aufgebrochen. Zum Einen muss unser Besuch wieder abfliegen, zum Anderen ist unser elendiger blöder Kühlschrank wieder zum Warmschrank mutiert.

Der Aufbruch war schon für sich alleine spannend. Unser Anker, der sich schön in der Tyrrelbay in Carriacou eingegraben hatte, lag nämlich hurrikansicher in einer alten Mouringkette verhakt. Nicht etwa so eine kleine, die man mit kräftiger Winsch vielleicht noch hochziehen könnte. Nein, eine dicke für die Berufsschifffahrt. Und das Ganze nicht einreihig, sondern als Matrix. Da ist guter Rat teuer, einfach am Schaft ziehen macht keinen Sinn. Der Skipper hat die Idee eine Leine mit Fender direkt am Bügel zu befestigen um den Anker in günstigerem Winkel aus dem Boden zu ziehen.

Daniel will schon seine Taucherausrüstung klar machen, aber die Leine-am-Bügel-Methode klappt auf Anhieb. Schwein gehabt.

Mone besteht auf einen letzten frischen Fisch, also kommt die Angel raus. Kurze Zeit später rauscht sie aus. Leider ein Barracuda. Viele mögen ihn, wir nicht besonders. Außerdem macht eine riesige Schweinerei, da er dicke Schuppen hat und diese auch schön überall verteilt. Somit wird er den Elementen zurück übergeben. Leider war’s das dann auch an diesem Tag.

Wir erreichen sehr schnell die Marina in St. George. Und würden am liebsten gleich wieder umdrehen. Straße im Hintergrund, Industrie. St. George soll laut Reiseführer eine der schönsten Städte in der Karibik sein. Na Bravo, dann muss ich die richtige Ecke wohl erst noch finden. Die Marina selber entpuppt sich dann als sehr geschmackvoll und schön angelegt. Sogar der Pool ist brauchbar. Wenigstens etwas.

Am Nachmittag beschließen wir dann mal ins Zentrum zu fahren, wegen der Hitze nehmen wir den Bus, der nur 5 Minuten benötigt. (Immer wieder schön diese Busfahrerei, Torsten dreht ein Handyvideo, weil er meint, dass ihm das sonst niemand glaubt.)
Das Zentrum ist dann wirklich netter. Ganz sicher nicht „schön“, aber quirlig bunt und typisch karibisch wuselig. Hier muss ich beim nächsten Anlauf unbedingt mehr Zeit verbringen, das sieht nach stöbern aus.

Und dann kommt es. Ich lande im Paradies. Was von außen nach kleinem Supermarkt aussieht, lässt mich sabbern nachdem ich durch die Tür getreten bin. Hier gibt es alles. Heinzketchup, Barillanudeln, Salatköpfe, Käse, Quark. Dann fällt mir unser Warmschrank ein. ????

Mit leicht hängendem Kopf trete ich den Rückzug an und bete, dass der Kühlschrankmann, der sich für morgen früh angesagt hat, schnell alles wieder in Ordnung bringt.

Heute früh um 8.50 Uhr ist er da! Es fehlt mal wieder Kältemittel im System, hatten wir erst in Las Palmas. Aber egal, es wird aufgefüllt und wird dann auf alle Fälle bis Trinidad reichen. Dann muss das Problem final gelöst werden.

Und jetzt gehe ich ins Paradies.????