Vorweg: Wir nähern uns mit großen Schritten unserer Vorstellung von Karibik an.

Union Island ist eine wirklich karibisch anmutende kleine Insel mit einem kunterbunten, lebhaften Ort mit kleinen Läden in denen es alles und nichts gibt. Alles, weil das Sortiment genauso kunterbunt daher kommt, wie die Insel und nichts, weil das, was wir gerne haben würden und gewohnt sind, schlichtweg nicht vorhanden ist. So haben wir heute ehrfürchtig unseren letzten grünen Salat gegessen und für die Tomaten ein halbes Vermögen gezahlt. Einige Regale sind komplett leer, dafür gibt es neben den (fehlenden) Lebensmitteln auch schon mal neues Motoröl. Bloß gut, dass wir in Frankreich nochmal zugeschlagen haben.

Die Menschen, die genauso bunt wie ihr Dorf sind, begegnen einem freundlich und keineswegs aufdringlich, penetrante Boatboys gibt es nicht. Die Dingis werden am Steg nicht abgeschlossen, eine ganz neue Erfahrung……. Selbst unsere Propangasflasche wird unkompliziert aufgefüllt und uns ans Schiff gebracht – wo es doch angeblich in der Karibik so etwas nicht gibt!

Eine echte Besonderheit aber ist nun tatsächlich unser Ankerplatz. Wie erwähnt liegen wir direkt vor dem Riff mit Blick auf das Meer. zwischen dem Riff und uns liegt eine Art Lagune, in der es zwar weht, aber keine Welle vorhanden ist. Ein Paradies für Kitesurfer. Den lieben langen Tag flitzen sie kreuz und quer vor unserer Nase von rechts nach links. Echte Könner sind am Werk, der eine oder andere Salto ist inbegriffen.

Unter den Kitesurfern existieren aber auch einige Wichtigtuer, die es für besonders reizvoll halten, zwischen den ankernden Yachten durch zu kreuzen. Den meisten gelingt das Unterfangen und wird durch einen lauten Jubelschrei kund getan. Es gibt aber auch den einen oder anderen, der sich offenbar überschätzt und an einem Sämling hängen bleibt ??????? Ja, einem Sämling. Der kleine Sämling ist ein bösartiger Geselle aus Aluminium, der an den Masten der Schiffe für Stabilität sorgt, indem er die Wanten fixiert. Seine Bestimmung liegt darin, überhebliche Kitesurfer zurück auf den Boden der Realität zu führen. (Geboren wurde der kleine Sämling während einer Whats App Unterhaltung mit Heiko von der Flying Fish. Und ich würde wirklich nie niemals behaupten, dass er zu dicke Finger für die Tasten hat, niemals!!!!)

Somit ist für Unterhaltung gesorgt. Leider bläst sich der Wind gerade wieder ein, so dass wir wieder mal warten müssen. Bei zuviel Wind, sprich über 20 Knoten machen die Keys keinen großen Spaß, da der Wind ungebremst über das Riff fegen kann. Falls sich das nicht legt, werden wir erstmal weiter Richtung Süden fahren und dann mit unserem Besuch wieder herkommen, der am 14.4. einfliegt. In zwei Wochen wird ja wohl mal eine Windpause drin liegen……
PS für Nichtsegler: Das richtige Wort heißt Saling!