Gestern früh ist es soweit, um 07.00 Uhr klingelt der Wecker. Genau meine Zeit…..

Um 8.00 Uhr geht Reiner zur Werft, um zu fragen, ob wir kommen können und siehe da, es kann losgehen. Pünktlich machen wir 30 Minuten später an der Mauer vor dem Kran fest. Ein Motorboot hängt noch dran, macht aber nichts, dann frühstücken wir eben erst. Um es kurz zu machen, wir warten ganze 2 Stunden, ( 2 Stunden, die  ich zu früh aufgestanden bin!!!) , dann geht es los.

Das Kommando hat Gustavo. Gustavo ist der verflixt gut aussehende Vorarbeiter auf der Werft, der ebenfalls den Kran bedient. Mit viel Gefühl und Sachverstand hängt er das Schiff in die Seile und schon sind wir aus dem Wasser. Gustavo kann es. Eigentlich sollten an dieser Stelle Fotos von der Meeresflora unter unserem Schiff kommen. Aber, nichts. Ein wenig brauner Schleim und nach dem Kärchern sieht das Schiff fast aus, wie frisch gestrichen. Keine Muschel, kein Gras, nichts. Wer versteht das denn jetzt?

Zur Erklärung: Unser Antifouling ( Sea Jet) ist 3!!! Jahre alt und im Frühjahr nur punktuell am Ruderblatt von mir ausgebessert worden. Das Sea Jet 033, welches sich noch am Unterwasserschiff befindet, ist für kühlere Gewässer mit leichtem Bewuchs geeignet. Bloß gut, dass wir uns dazu entschieden haben, dass Antifouling erst hier zu ändern. Jetzt müssen wir zwar kurz anschleifen, primern und dann zwei neue Schichten aufbringen, aber die sind dann wenigstens frisch. Wir haben uns übrigens dazu entschlossen, bei Sea Jet zu bleiben und werden jetzt auf 039 für starken Bewuchs in warmen Gewässern umsteigen. ( Nein, wir werden leider nicht gesponsert von Sea Jet)  Wäre ja super, wenn das genauso gut funktionieren würde.

Einen weiteren positiven Nebeneffekt hat die Kranerei auch noch. Wir sind für eine Woche in den direkt neben der Werft liegenden Yachtclub eingetreten. Eher durch Zufall.

Nachdem das Schiff gestern so geschmeidig aus dem Wasser gekommen ist, sind wir auf dem Weg in die Sailors Bar, um ein kühles Bier zu trinken. Dabei kommen wir an dem schick aussehenden Yachtclub vorbei, den eine große Glastür vom gemeinen Volk trennt. Bisher haben wir beim Vorbeigehen immer nur etwas neidisch in den wirklich gemütlich wirkenden Innenhof geschauten uns versichert, dass wir da ja nichts zu suchen haben. Gestern nun entschließt sich Reiner spontan ( ich schreibe das mal dem Überschwang der Erleichterung über das wundervolle Kranen zu) zu fragen, was man tun muss, um da hinein zu kommen. Die nette Dame vom Empfang sagt, “ kein Problem, 30€ für uns beide für eine Woche.“. Internet, Pool, Sauna, Bar, Restaurant, Sonnenterrasse, alles da. Zack die Eintrittskarten ausgefüllt und 5 Minuten später sind wir drin. Sehr nett hier.

Die nächste Überraschung ist, dass es hier viel billiger und qualitativ Welten besser ist, als in der Sailors Bar. Wir haben gerade für ein dickes Frühstück mit Croissant, super belegtem Baguette, Kaffee und Cappuchino ganze 5€ bezahlt. Gestern Abend Essen für zwei mit 3 Gläsern Rotwein gut 20€. Das Internet ist rasend schnell. Und man muss auch nichts trinken , man kann auch einfach nur hier sitzen. Schon haben wir den Eintritt wieder raus.

Danke Gustavo ????