Nach dem Zwischenstopp in Viana do Castelo bin ich noch nicht ganz sicher, ob ich mich in Portugal so verliebe, wie in Spanien. Es war schön, aber der Funke ist noch nicht übergesprungen.

Wir segeln am nächsten Tag weiter nach Porto. Auch die Küste ist im Vergleich zu Spanien eher langweilig, von den Orten sind hauptsächlich Hochhäuser in der Ferne zu sehen. So auch, als wir in den Douro nach Porto einbiegen. Dann tut sich der Blick auf die erste große Brücke auf. Es erscheinen kleine Hügel mit niedriger Bebauung, die alle von vielen Bäumen und der einen oder anderen Palme durchwachsen sind. Sehr nett, ich werde schon etwas wacher. In der hypermodernen und mit viel Komfort ausgestatteten Marina werden wir sehr freundlich empfangen, der Brötchenservice ist hier inclusive. (Morgens ein kleiner Rums und die Tüte landet auf dem Deck.)

Wie häufig nach einem Segeltag haben wir keine Lust mehr zum Kochen und wollen in die nächste Kneipe. Und an dieser Stelle erwacht meine Sympathie zumindest erstmal für Porto. Direkt vor der Marina liegt ein kleiner Randbezirk, der mein Herz als Dorfpomeranze höher schlagen lässt. Kleine, alte aber sehr saubere Gassen mit Häusern, die ebenfalls alt, aber fast alle mit wunderhübschen Kacheln verziert sind. Die Familie sitzt vor der Tür, der Wäscheständer steht daneben. An jeder zweiten Straßenecke findet sich eine sehr einfache Kneipe mit Neoncharme, vor deren Tür ein Grill steht. Der Duft zieht durch das ganze Viertel. Vor dem Grill stehen Mutter oder Tochter, auf dem Grill liegt Fisch oder irgendwelche Spieße. Man sucht sich aus, was lecker aussieht, bekommt noch schnell einen Salat geschnippelt und sitzt vollkommen ungezwungen auf der Kunststoffbestuhlung oder der Biergartengarnitur und trinkt ein kühles Bier dazu. Herrlich, was braucht man mehr…..

Am folgenden Tag machen wir nach getaner Hausarbeit eine kleine Radtour in Richtung Altstadt, die auf der anderen Seite des Flusses liegt. Schon aus der Entfernung habe ich den „Wow-Effekt“. Auch hier Hügel und ein zauberhaftes Panorama. Das werden sicherlich ein paar erlebnisreiche Tage mit vielen Fotos. Und in die Portweinkellereien müssen wir ja auch noch……..