Noch vier Tage und das meiste ist erledigt. An der Wand neben dem Büro klebt ein Zettel auf dem die letzten fünfzehn Dinge standen, die wir noch erledigen wollten. Heute sind es noch drei, wobei ich zugeben muss, dass wir drei einfach so durchgestrichen und auf später gesetzt haben. So kommt man auch vorwärts!

Heute früh steht der Ankerkasten auf dem Programm. Der Ankerkasten,  den wir seit wir das Schiff gekauft haben, noch nie bis zum Boden inspiziert haben. Reiner versucht noch ein zweckloses Ausweichmanöver mit „ich würde heute gerne mal nichts tun“, ergibt sich dann aber in sein (unser) Schicksal.

Wir beginnen damit den Kasten auszuräumen, oben liegen Dinge, die wir kennen. Ein alter Fender, ca. 100 Meter Ersatzleine, dazwischen verkeilt die Ersatzgasflasche. Der Zweitanker für vorne und diverser Kleinkram. Dann taucht die zweite Ankerkette auf. Zur Erklärung: Unser Schiff hat herstellungsbedingt vorne zwei Anker mit Kette und hinten einen. Auch mit Kette. Jeweils mit Elektrowinschen. Wir haben nun beschlossen, die Kette vom unteren Zweitanker zu kürzen und nach zehn Meter Kettenvorlauf durch eine Leine zu ersetzen. Kein Mensch braucht drei Ankerketten…….

Reiner beginnt die Ankerkette auf den Steg zu ziehen bis mein lautes STOPP ertönt. Was folgt ist ein zusammengerostetes und verschmolzenes Knäuel Kette von ca. 20 cm Durchmesser. Und dann noch eins und dann noch eins. Die Klumpen sind definitiv zu groß für den Auslass am Bug und müssen mit der Flex abgetrennt werden. Darunter der Schmodder aus dem letzten Weltkrieg. Und jetzt ratet mal, wer da runter kriechen musste?

Am Ende des Tages ist alles wieder ok. Der Zweitanker hängt da, wo er hingehört, die Kette liegt zum Abtransport auf dem Steg, es ist fast wieder alles sauber und neue Haken, um die Leinen aufzuhängen sind auch angebracht.

Ankerkasten erledigt.